Interview mit der Inhaberin des „Gefairts“...
(Archivbild) v.l.: Hans Hesse, Corinne Romahn, Beate Schenkel, Peter Rust, Wiebke Nauber,
Karin Hockamp
Um auf Missstände in der Bekleidungsindustrie aufmerksam zu machen, organisierte die Fairtrade-Town-Gruppe Sprockhövel im April 2019 eine Veranstaltung zum Thema „Die Produktionskette unserer Kleidung“, und lud dazu Wiebke Nauber mit ihrem „Gefairt“ zum Café am alten Bahnhof/Hofladen Stock ein. Hier war das Interesse der Sprockhöveler/innen so groß, dass daraus eine langfristige Kooperation entstand und das „Gefairt“ nun regelmäßig (jeweils 14-tägig donnerstags, 15 - 19 Uhr) dort Halt macht.
Die Fairtrade-Town-Gruppe begrüßt die gelungene Kooperation und besuchte Wiebke Nauber Ende November 2020 erneut, um mehr über ihr Engagement für die faire Sache zu erfahren:
Wie kamen Sie auf die Idee, mit Ihrem „Gefairt“ fair produzierte Kleidung zu verkaufen?
W. Nauber: Nach dem Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza im April 2013 nahm ich mir vor, nur noch fair produzierte Kleidung zu kaufen, merkte dann aber schnell, dass dies gar nicht so einfach war. Denn außerhalb von Großstädten wie Hamburg oder Berlin gab es gar keine Läden, die sich auf fair produzierte Kleidung spezialisiert haben. Ich fand es frustrierend, dass alle darüber redeten, dass man etwas ändern müsse, dies aber gar nicht umzusetzen war.
Im April 2017 war es dann soweit: Das „Gefairt“ wurde geboren, ein mobiler Laden für fair gehandelte Kleidung inklusive Umkleidekabine. Hier werden fair produzierte T-Shirts, Blusen, Kleider, Hemden, Pullover und Socken für Frauen und Männer angeboten, zum Anprobieren und Bestellen auch Jeans.
Wann kann Kleidung als fair bezeichnet werden?
W. Nauber:
- Wenn existenzsichernde Löhne in der ganzen Produktionskette bezahlt werden.
- Wenn die Produktionsstätten Sicherheitsstandards einhalten
- Wenn ressourcenschonend und schadstoffarm produziert wird.
- Wenn Transportwege möglichst kurz sind.
- Wenn die Qualität der Kleidung so gut ist, dass sie möglichst lange getragen werden kann.
- Wenn nicht zu viel produziert und nicht zu viel besessen wird.
An folgenden Terminen macht das „Gefairt“ am Café am alten Bahnhof/Hofladen Stock Halt:
Ab dem 14. Januar 2021 jeden 2. und 4. Donnerstag im Monat, jeweils 15 bis 19 Uhr.
Wer Näheres zu den Fairtrade-Aktivitäten in Sprockhövel erfahren oder selbst gerne mitwirken möchte, kann sich gern an Frau Romahn wenden:
E-Mail: romahn@sprockhoevel.de; Telefon: 02339 917 241.