Hattingen will eine Stadt für Fahrradfahrer werden. Bereits zum fünften Mal sorgt der Fahrradfrühling für viele Veranstaltungen rund um das Zweirad. Im ADFC-Ranking liegt die Stadt auf Rang 87, Witten liegt auf Platz 99. Da ist noch viel Luft nach oben.
Zusammen mit zahlreichen Sponsoren und Unterstützern – beispielsweise die Sparkasse, die Volksbank, die Stadtwerke, das RuhrInn, um nur einige zu nennen - freuen sich alle über den Fahrradfrühling.
Zum fünften Mal rollen die Räder beim Hattinger Fahrradfrühling. Ein umfangreiches Programm bis zum 3. Juni macht Appetit auf alles, was mit dem Zweirad zu tun hat.
Der Fahrradklima-Test des ADFC bewertet, wie fahrradfreundlich die deutschen Städte sind. Ergebnis: In drei von vier Kategorien liegt eine NRW-Stadt ganz vorn. Wenig überraschend dürfte sein, das Münster immer noch auf Platz 2 eine der fahrradfreundlichsten deutschen Großstädte ist. Aber die Stadt verliert seit Jahren in der Gunst der Zweiradnutzer. Schuld daran sind laut Allgemeinem Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) die inzwischen überforderte Infrastruktur und steigende Unfallzahlen.
Der ADFC führt jährlich den Fahrradklima-Test durch, eine Onlinebefragung, an der beim letzten Mal 120.000 Menschen teilgenommen haben. Das „Fahrradklima“ insgesamt - also die wahrgenommene Fahrradfreundlichkeit deutscher Städte und Gemeinden - habe sich, sagt der ADFC, seit der letzten Umfrage leicht verschlechtert und liegt nun bei 3,9 (2016: 3,81).
Das soll sich natürlich verbessern, denn schließlich ist das Fahrrad nicht nur ein umweltfreundliches Verkehrsmittel, sondern auch das beste überhaupt – Stau stehen hat ein Ende, man radelt einfach am Stillstand vorbei. Und dank der Anhänger kann man natürlich den Drahtesel auch zum Lastenesel umfunktionieren. Für den Hattinger Robert Dedden, Sprecher für seine Stadt beim ADFC Ennepe-Ruhr, überhaupt kein Problem. Auch das Wetter sei, so sagt er, kein Hindernis. Gut geschützt könne man eigentlich immer unterwegs sein – auch im Winter und auch bei Schnee.
Am wichtigsten sind den Umfrageteilnehmern das Sicherheitsgefühl beim Radfahren, die Breite und Qualität der Radwege sowie die zügige Erreichbarkeit von Zielen. Gerade bei diesen wichtigen Aspekten ist der Gesamttrend negativ. „Deutsche Städte brauchen deutlich mehr Platz und Geld für den Radverkehr“, fordert ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork. Nötig seien Pro-Kopf-Investitionen von 30 Euro pro Jahr. „In Deutschland liegen wir fast überall deutlich unter fünf Euro und malen schmale Streifen auf die Straße.“
Hattingen liegt mit 4,3 in der Gesamtbewertung übrigens auf Rangplatz 87 von 106 in der vergleichbaren Stadtgröße und damit noch ein paar Plätze vor Witten. Im Vergleich zu 2016 eine leichte Verschlechterung. Negativ bewertet wurden vor allem das geringe Angebot öffentlicher Leihfahrräder, die schlechte Führung an Baustellen und ein mangelnder Winterdienst. Positiv waren die gute Erreichbarkeit des Stadtzentrums und die insgesamt gute Wegweisung.
Da ist also noch Luft nach oben. Der Fahrradfrühling will hier seinen Beitrag leisten.
Wie sagte schon Bill Nye, US-amerikanischer Wissenschaftler und Fernsehmoderator: „Radfahren ist ein großer Teil der Zukunft. Es muss so sein. Es läuft etwas falsch in einer Gesellschaft, die mit dem Auto zum Training ins Fitnessstudio fährt.“
Veranstaltungen rund um das Fahrrad
Samstag, 4. Mai, 14 Uhr, Holschentor, Talstraße 8: Radtour mit ProRad zu den Planungen Radschnellweg Ruhr
Sonntag, 5. Mai, 10 Uhr, Alter S-Bahnhof Hattingen, Radtour mit Ökumenischem Fahrradgottesdienst
Freitag, 10. Mai, 19.30 Uhr, Henrichshütte, Werksstraße 31, Radtour mit Fledermausbeobachtungen
Samstag, 11. Mai, 9.30 Uhr, Alter S-Bahnhof Hattingen, Radtour Zeche Zollern; 10 bis 12 Uhr, Henrichshütte, Werksstraße 31, Cross Workshop mit RSC Westfalia Sprockhövel
Samstag, 18. Mai, 10 Uhr, Henrichshütte, Werksstraße 31, Radtour mit Crossrad oder Mountainbike
Sonntag, 19. Mai, 9 Uhr, Online-Bikeshop, Wuppertalerstraße 3, Niedersprockhövel, Rennradrunde RSC Westfalia Sprockhövel; 9.30 Uhr, Alter S-Bahnhof Hattingen, Von Ruhr zu Ruhr mit dem SGV
Freitag, 24. Mai, 15 Uhr, S-Bahnhof Hattingen-Mitte, Historische Radtour mit Stadtarchivar Thomas Weiß und ProRad
Sonntag, 26. Mai, 9 Uhr, Alter S-Bahnhof Hattingen, Radtour
Mittwoch, 29. Mai, 18 Uhr, Rathaus, Roonstraße, Altstadtgespräche zum Thema „Fit auf das Rad“
Sonntag, 30. Mai,10 Uhr, Alter S-Bahnhof Hattingen, Radtour mit Open-Air-Himmelfahrtsgottesdienst
Danke fürs Radfahren! sagen Aktive des ADFC EN und von ProRad zu Radfahrenden mit einem Snack am Montag, 3. Juni, 7 bis 10 Uhr, dem „Europäischen Tag des Fahrrads“, an der S-Bahn Hattingen-Mitte und am Reschop-Carré. Infos zu allen Veranstaltungen und zum Fahrrad: ADFC-EN, Robert Dedden, 02324/61432.