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Witten

Fackelwanderung zum Helenenturm in kalter Winterluft

Zu den kleinen, aber feinen Ausflügen, die das Stadtmarketing anbietet, gehört zweifelsohne die Reihe „Fackelwanderung – die Stadt in einem besonderen Licht“.

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Direkt am ersten Samstag im Neuen Jahr führte eine Fackelwanderung durch den Wittener Stadtpark, entlang des Hammerteichs bis hoch auf den Helenenturm. Die Teilnehmer waren begeistert.
Gruppe ging auf eine spannende Entdeckungsreise
Gästeführer Peter Schüler hatte die angemeldete Gruppe an Haus Witten begrüßt und den früheren Rittersitz aus dem 15. Jahrhundert gleich auch als „Haus Berge zu Witten“ und seine wechselvolle Geschichte vorgestellt. Für Susanne und Mark ein gelungener Auftakt: „Die Fackelwanderung war ein Weihnachtsgeschenk, wir wollten viel über die Geschichte lernen.“ Damit liefen sie bei dem Gästeführer vom Stadtmarketing sozusagen offene Türen ein: „Ich finde Stadtgeschichte sehr interessant und habe mir zu Aufgabe gestellt, diese deutlich zu machen.“
Durch den Stadtpark und damit vorbei am ehemaligen Barockgarten derer von Witten war schnell die nächste Burg erreicht, zumindest der ehemalige Standort. „Von der Burg, die Wennemar von Witten gebaut hat, ist aber nichts mehr zu erkennen.“ Zu sehen waren aber Mühlsteine am Wege, Zeugen der für Witten so wichtigen Mühlen. Eine Korn-, eine Öl und eine Papiermühle sorgten für ständig fließende Einnahmen des Adels.
Weiter ging es so durch die kalte, klare Nacht über den Parkweg, der früher Johannisweg hieß und einen wichtigen Handelsweg zur ersten Brücke nach Bommern und weiter ins Bergische Land zu den Abnehmern der Kohle bildete.
Der Hammerteich, so erfuhren die Teilnehmer der Fackelwanderung, stellt eines der ersten Zeugnisse der Stahlindustrie im Ruhrgebiet dar. Er wurde bereits 1722 aus dem Borbach aufgestaut, um Energie für ein Hammerwerk zu liefern. Breiteren Raum räumte Peter Schüler natürlich auch der Kohle, „dem Drachenfutter der Industrie“ ein. Insgesamt wurden über 100 kleine und größere Zechen auf Wittener Gebiet betrieben. Diese Zechen waren zunächst meist Stollenzechen, bevor ab der Mitte des Jahrhunderts der Tiefbau begann, wie zum Beispiel bei der Zeche Franziska.
Nach dem kleinen Anstieg hoch zum Helenenturm stand dann unvermittelt der über 30 Meter hohe Turm mit Zinnenkranz vor der Gruppe. Den Helenenturm hatte Justizrat Eduard Strohn 1858 als Erinnerung an seine verstorbene Frau Helene, sie war die Tochter des Industriellen Lohmann, als „Steinerne Liebeserklärung“ errichten lassen. Bis zur oberen Aussichtsplattform mussten nochmal 144 Stufen bewältigt werden, dann konnte der Blick über das nächtliche Witten bis nach Bochum und Dortmund schweifen. „Das Finale oben auf dem Turm war grandios“, brachte es Ricardo auf den Punkt. dx