Universität erhält BNB–Gütesiegel „Silber“.
Ostseite mit "Fahrradparkhaus", Foto: Johannes Buldmann
Das im vergangenen Jahr in Betrieb genommene Holzhybrid-Erweiterungsgebäude der Universität Witten/Herdecke (UW/H) ist jetzt auch offiziell für seine Nachhaltigkeit ausgezeichnet worden. Eine entsprechende Plakette wurde der Hochschule übergeben und wird zukünftig im Eingangsbereich des neuen Gebäudes zu sehen sein.
Ein vergleichbares Holzhybridgebäude dieser Größe sucht man im Land (noch) vergebens. Einige Eckdaten geben einen Eindruck von der Größe: das Gebäude verfügt über rund 300 Lernplätze für Studierende in verschiedenen Variationen, neun Seminarräume, eine mehrgeschossige Bibliothek, ein Café mit Lounge-Bereich, ein Veranstaltungsraum für bis zu 350 Personen und 5 Büroflure mit etwa 100 Arbeitsplätzen.
Neues Uni-Gebäude ist beispielgebend
„Wir sind eine nachhaltige Universität in Lehre und Forschung. Nun freuen wir uns, dass dies alles auch in diesem einmaligen, neuen und als nachhaltig zertifizierten Gebäude stattfindet, das darüber hinaus Impulse am Standort setzt und im positiven Sinn zum Nachahmen motiviert“, so Präsident Prof. Dr. Martin Butzlaff. „Wir werden regelmäßig auf dieses Projekt angesprochen, weil das Interesse am nachhaltigen Bauen und Bauen mit Holz so groß ist“, ergänzt Kanzler Dr. Jan Peter Nonnenkamp. Bereits im Planungsprozess entschied sich die Uni für eine Zertifizierung des Neubaus nach dem Verfahren „Nachhaltiges Bauen“. Es nimmt neben den ökologischen Aspekten auch die Gebäudeökonomie und soziokulturelle Faktoren gleichermaßen unter die Lupe, bezieht aber auch Standortmerkmale sowie die technische- und Prozessqualität mit ein. Die entsprechenden Anforderungen berücksichtigten die verantwortlichen Architekten Markus Lager und Markus Willeke sowie das federführenden Bauunternehmen ZÜBLIN Timber von Anfang an bei der Planung und Realisierung.
Merkmale eines Nachhaltigen Gebäudes sind vielfältig
Der Uni-Neubau punktet beim Stichwort „Nachhaltigkeit“ mit dem Energieverbrauch einerseits und dem Baustoff Holz andererseits. Er bindet CO2 und reduziert das Treibhauspotenzial des Gebäudes auf ein Mindestmaß. Der Energieverbrauch liegt um rund ein Drittel unter dem vergleichbarer Gebäude.
Unter ökonomischen Gesichtspunkten wurden die Lebenszykluskosten komplett vom Bau über die Bewirtschaftung bis zum Abriss gemessen. Weitere Faktoren, wie die Widerstandsfähigkeit gegen Naturgefahren, die öffentliche Zugänglichkeit und eine gute Projektvorbereitung unterlagen ebenfalls der kritischen Zertifizierung.