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Gesundheit

Erkältung kommt nicht von Kälte

Hinter einer Erkältung stecken Viren und manchmal auch Bakterien...

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Die nasse Badehose zu lange anbehalten oder in der Zugluft gestanden, schon ist der Mensch am nächsten Tag erkältet. Tatsächlich ist eine Ursache-Wirkungs-Beziehung zwischen Kälte und Erkältung wissenschaftlich nicht belegt.
Manche Menschen schwören sogar darauf, Kälte bewusst gegen Erkältungen einzusetzen. Zu ihnen zählen die „Kaltduscher“ und die Freunde des winterlichen Eisbadens – jedem Tierchen eben sein Pläsierchen. Statistisch gesehen wich die Zahl der Krankheitstage pro Jahr jedoch nicht wesentlich von denjenigen ab, die beim Duschen den Warmwasserhahn aufdrehten. Doch Vorsicht, kaltes Duschen könnte Ihr Herz-Kreislauf-System überfordern. Selbst wer einige Zeit leichtbekleidet in einem kalten Raum verbringen muss, wird sich nicht erkälten, wenn der Raum virenfrei ist – sagen die Wissenschaftler. Vielleicht stammt das Missverständnis daher, weil Frösteln durch Kälte auch meist das erste Symptom einer Erkältung ist?
Die Begründung: Hinter einer Erkältung stecken Viren und manchmal auch Bakterien. Über die Nase finden sie im Winter leichteren Zugang zu denjenigen, die in der kalten Zeit über ein geschwächtes Immunsystem verfügen und sich gerne gemeinsam in geschlossenen Räumen aufhalten. Die empfindlichen Schleimhäute der Nase kühlen oder trocknen bei niedrigen Temperaturen bzw. in der warmen Wohnzimmerluft schnell aus und verringern dadurch die Durchblutung der Nase. Damit zirkulieren in den Nasenschleimhäuten auch weniger Abwehrzellen gegen Erkältungsviren. Im Kampf gegen einen Schnupfen haben die Erkältungsviren dann sozusagen die Nase vorn.
Was tun gegen und bei Erkältung?
Es hilft, sich zu schützen. Keime werden einfach über unsere Hände übertragen: fassen Sie eine infizierte Türklinke an und reiben sich Augen oder Nase, gelangen die Viren in Ihre Schleimhäute. Regelmäßiges Händewaschen über 20 bis 30 Sekunden beugt vor. Die größere Vorsicht der Menschen im Kampf gegen Corona hat, quasi als Nebenwirkung, dazu beigetragen, dass sich weniger Menschen über Viren eine Erkältung einfangen.
Vitamin C und Zink helfen nur bedingt zur Vorsorge. Ein Mangel an Vitamin C kann zwar zu einer Schwächung des menschlichen Körpers führen, ist aber in Europa relativ selten. Vitamin C verringert allerdings die Symptome einer Erkältung und kann die Erkältungszeit abkürzen. Hochdosierte Vitamin-C-Pillen helfen jedoch nicht, da das überschüssige Vitamin C vom Körper wieder ausgeschieden wird.
Zink, enthalten in Nüssen und Hülsenfrüchten, verringert offensichtlich die Häufigkeit von Erkältungen, kann aber bei Einnahme größerer Mengen zu unangenehmen Nebenwirkungen wie Durchfall und Übelkeit führen. Angeraten ist allemal eine ausgewogene Ernährung. Tipp: ein leckerer Salat (Vitamin C) mit Nüssen (Zink) wird Ihnen gut tun.
Wenn es Sie erwischt hat, gönnen Sie sich Ruhe, aber halten Sie Ihren Kreislauf in Schwung und bleiben Sie mit niedrigem Puls in Bewegung. Trinken Sie mehr Wasser und Tee, z. B. Ingwertee mit Honig, als sonst, wodurch der Schleim leichter abfließt. Wenden Sie Nasensprays nur zurückhaltend und nicht länger als sieben Tage an, da sich die Nasenschleimhäute schnell an das Spray gewöhnen. Eine gute Alternative ist, eine leere Nasensprayflasche mit einer salzhaltigen Lösung zu füllen und zu verwenden.
Nicht alle (Haus-)Mittel helfen
Immerhin gut für das allgemeine Wohlbefinden, aber ohne große Wirkung bei Erkältungen, ist das Inhalieren von heißem Wasserdampf sowie Dampfbäder. Auch das häufige Nasenputzen hat eher eine gegenteilige Wirkung – besser ist das wenig stilvolle Hochziehen der Nase. Alkohol, wie ein hochdosierter Grog, wirkt bei Erkältung eher nicht. Zurückhaltend beurteilen Fachleute auch das Einnehmen von schmerzstillenden sowie homöopathischen Präparaten. dx