03.12.: Das Corona-Impfzentrum des Ennepe-Ruhr-Kreises kommt nach Ennepetal: Der Kreis hat jetzt den Mietvertrag für Gebäude und Außenflächen eines ehemaligen ALDI-Markts in der Kölner Straße unterschrieben.
Impfzentrum, Außenansicht
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"Mit 1.135 Quadratmetern genügend Fläche, komplett barrierefrei und sofort verfügbar", zählt Michael Schäfer, Leiter des Krisenstabs, wesentliche Punkte für die Standortentscheidung auf. Positiv zu bewerten seien auch die Nähe zum Kreishaus und damit zu den Mitarbeitern der Kreisverwaltung, die das Impfzentrum mitbetreuen werden, sowie zum Schwelmer HELIOS Klinikum und zur Polizeiwache in Ennepetal-Büttenberg
"Auch Hattinger und Wittener, Herdecker und Wetteraner sind mit dem PKW in gut 30 Minuten auf dem Parkplatz, der mit 70 Stellplätzen zudem ausreichend groß ist. Auch die Anbindung mit Bus und Bahn ist gut", verweist Schäfer zudem auf die Erreichbarkeit. Die Fahrzeit zum Impfzentrum sei damit nahezu identisch mit der zur stationären Abstrichstelle, die zentral für alle Bürger des Kreises in Schwelm eingerichtet worden war. "Sie wurde von den Bürgern akzeptiert, jetzt gehen wir von einer vergleichbaren Reaktion aus", so Schäfer.
Den Standort an der L706 zwischen Schwelm und Ennepetal haben die Verantwortlichen im Schwelmer Kreishaus bereits im Auge, seit erkennbar war, dass das Einrichten eines Impfzentrums als Aufgabe auf Kreisverwaltung zukommt.
"Wir sind sehr froh, in der Kürze der Zeit ein passendes Objekt gefunden zu haben. Die Zusammenarbeit mit ALDI war sehr gut, unsere Fachleute konnten bei den Vor-Ort-Terminen die Erkenntnisse sammeln, die nötig sind, um aus einem Ladenlokal ein Impfzentrum werden zu lassen", betont Schäfer. Der Mietvertrag ist zunächst auf sechs Monate befristet, Verlängerungsoption inklusive.
In den nächsten gut zwei Wochen werden sich nun Handwerker und Einrichter die Klinke in die Hand geben, in die Hand geben müssen. Ein Messebauer sorgt für "Räume" und Impfkabinen in der aktuell leerstehenden Halle, notwendige Technik wird Einzug halten und auch Büromöbel sowie die medizinische Einrichtung werden ihre Plätze finden.
"Die Zeit drängt zwar, aber wir sind optimistisch, Mitte Dezember betriebsbereit zu sein. Ob wir dann schon starten können, hängt natürlich davon ab, ob dann schon ein Impfstoff verfügbar ist", sagt Schäfer. Unabhängig davon arbeitet die Kreisverwaltung bereits seit Tagen eng mit Vertretern der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe zusammen. Hintergrund: Während die Kreisverwaltung für das Organisatorische rund um den Betrieb des Zentrums verantwortlich ist, liegt medizinisch alles in den Händen der Kassenärztlichen Vereinigung.
Mit Dr. Eckhard Kampe hat der für den Kreis zuständige Vertreter dem Krisenstab bereits in der letzten Woche erläutert, mit welchen Eckdaten die Vereinigung plant. "Wenn Impfstoff verfügbar ist, soll die ganze Woche durchgehend von 8 bis 20 Uhr gearbeitet werden. Wir planen mit fünf Impfstraßen. Diese machen in Ennepetal voraussichtlich insgesamt 1.000 Impfungen am Tag möglich."
Diese Zahl werde allerdings nicht vom Start weg zu erreichen sein. Wann dies der Fall sein wird, vermag derzeit niemand genau vorauszusagen. Grund: Zu Beginn der Aktion wird der Großteil des Impfstoffs in Pflegeheimen zum Einsatz kommen. Hierfür planen die Verantwortlichen mit mobilen Teams. Ihnen dient der Standort in Ennepetal als Logistikzentrum.
Bei der Kassenärztlichen Vereinigung haben sich bereits viele Angestellte aus Arztpraxen, Sanitäter und Krankenschwestern sowie medizinisch ausgebildete Rentner gemeldet, die sich vorstellen können, sie bei ihrer Aufgabe zu unterstützen.
"Das ist erfreulich, denn ohne diese Freiwilligen, deren Einsatz natürlich bezahlt werden wird, geht es nicht", unterstreicht Dr. Kampe. Für Ennepetal sieht er mit Blick auf den medizinischen Ablauf einen Bedarf von 50 bis 80 Ärzten sowie rund 150 medizinisch Ausgebildeten.
Stichwort Ablauf im Impfzentrum
Anmelden, Informationen lesen, Arztgespräch, Impfung und Abwarten, ob eine unmittelbare Reaktion auf die Impfung zu Komplikationen führt - für diese Schritte kalkulieren die Verantwortlichen pro Impfling gut 50 Minuten ein.
Vor einem Besuch des Impfzentrums muss in jedem Fall ein Termin vereinbart werden. Die hierfür vorgesehen zentrale Vergabestelle und deren Erreichbarkeit wird von der Kassenärztlichen Vereinigung gerade eingerichtet.
Wichtig zu wissen: Zu Beginn der Impfaktion stehen besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen im Fokus. Der Leitfaden für die Reihenfolge der Verteilung des Impfstoffs nennt hier an erster Stelle Menschen mit Vorerkrankungen und Ältere.