Die 41 Millionen Haushalte in Deutschland verbrauchen jährlich rund 670 Terawattstunden Energie für Wärme und Strom...
Dazu kommen weitere 1000 Terawattstunden Energieverbrauch pro Jahr bei Industrie, Gewerbe, Handel und im Dienstleistungsbereich. Eine Terawattstunde sind eine Milliarde Kilowattstunden. Eine große Zahl, die sich mit vielen kleinen Energiespartipps deutlich senken lässt.
Doch wenn es draußen kalt ist, wollen wir es drinnen gemütlich haben. Doch die Zeiten sorglosen Heizens sind vorbei. Es muss Energie gespart werden - für das Klima und den eigenen Geldbeutel. Doch was kann man machen? Machen Sie den Check!
Heiztemperatur: Nicht jeden Raum „volle Pulle“ heizen
Geheizt werden sollte nach dem individuellen Bedürfnis. Wer tagsüber nicht zu Hause ist, der muss auch nicht die Heizung voll aufgedreht lassen. Auch für die Nacht hilft es, die Heizung auf Nachtabsenkung zu programmieren. Und schließlich braucht der Schlafraum bei weitem nicht die gleiche Temperatur wie das Wohn- oder Badezimmer. Aber Achtung: Sie müssen dann schon die Wohnungstüren geschlossen halten. Was soll auch die Wärme in einem Zimmer, in welchem man sich nicht aufhält? Ein Grad weniger spart dauerhaft etwa sechs Prozent Heizkosten.
Richtig lüften
Das kennt man mittlerweile: Wenn das Fenster den ganzen Tag gekippt ist, ist das FALSCH! Dadurch kühlen nur die umliegenden Wände aus und im ungünstigen Fall erzeugt das Schimmel! Viel besser ist ein kurzes Stoßlüften. Dabei Zimmertüren auf und Durchzug machen. Ach ja, dicht sollten die Fenster auch sein. Kurzfristig hilft Abdeckband oder aus Stoff Fensterschläuche, die man auf die Fensterbank legen kann. Mag jetzt nicht die ganz große Ersparnis bringen, hilft aber auch etwas. Und: Wer Rolläden hat, sollte darauf achten, diese nachts auch zu schließen. Spart auch Heizkosten.
Freiheit für die Heizkörper
Je niedriger die Außentemperatur umso mehr Energie braucht die Heizung, um ein Gebäude zu beheizen. Ist die Heizung richtig eingestellt, geht keine Energie verloren. Dazu gehört auch die regelmäßige Wartung der Heizung. Das ist die Aufgabe des Hauseigentümers, der die Kosten dafür allerdings über den Mietvertrag auf den Mieter umlegen kann. Übrigens: manchmal kann der Austausch alter Heizungsteile - beispielsweise eine Pumpe - sinnvoll sein. Mittel- bis langfristig kann sie beim Sparen helfen. Hier kann man den Heizungsinstallateur fragen. Damit die Heizkörper ihre volle Leistung bringen können, müssen sie regelmäßig entlüftet werden. Hier hilft auch ein hydraulischer Abgleich. Damit werden alle Heizungen im Haus aufeinander abgestimmt. Mit diesen Maßnahmen können bis zu 15 Prozent der Heizkosten gespart werden. Die Heizkörper sollten übrigens nicht mit Vorhängen zugehängt oder Möbel zugestellt werden. Während man das früher gerne machte, weil die Heizkörper nicht als Zierde des Wohnraums empfunden werden, dominiert heute das Heizkostenargument: freie Heizkörper sorgen dafür, dass die Wärme im Raum richtig zirkuliert.
So wird der Heizkörper entlüftet
Warum soll man das überhaupt machen? Eine Heizung ist nicht komplett luftdicht, deshalb gelangt bei jedem Nachfüllen des Heizungswassers Luft hinein. Auch die Verbindungsteile sind minimal luftdurchlässig und beim Erwärmen des Wassers im Heizkessel entstehen ebenfalls kleine Luftbläschen. Wenn diese nicht rechtzeitig abgeleitet werden, gelangen sie in die Heizkörper. Diese Luft sammelt sich dann im höchstgelegenen Heizkörper, da Gas nach oben steigt. Man merkt das daran, dass der Heizkörper nicht warm wird und es darin gluckert. Dann muss man etwas tun: dazu braucht man einen Entlüftungsschlüssel. Heizkörper aufdrehen und einen Eimer oder Aufnehmer zum Auffangen von Flüssigkeit bereithalten. Das Ventil mit dem Entlüftungsschlüssel aufdrehen und die Luft entweichen lassen. Tritt das Heizungswasser aus, kann das Ventil wieder geschlossen werden. Zum Abschluss den Heizungsdruck überprüfen. Wer sich das nicht zutraut, kann aber auch einen Fachmann fragen.
Tatort Bad und Küche
Energiesparend duschen: Wassersparende Duschköpfe haben einen kleineren Kopf und bündeln das Wasser. So verbrauchen sie weniger als der reguläre Duschkopf oder gar eine Regendusche. Oft haben sie einen Durchflussbegrenzer gleich mit eingebaut. Eine saubere Sache – die bis zu 30 Prozent Warmwasserkosten spart. Oft kann man auch einfach etwas kürzer duschen. Wer sich nur die Hände waschen muss, der kann das auch mal mit kaltem Wasser tun. Seife funktioniert auch mit Kaltwasser. Auch in der Küche hilft ein sparsamer Strahlregler, den Energiefluss deutlich zu senken. Denn meistens läuft der Wasserhahn, um „mal schnell“ Gemüse, Obst und die Hände zu waschen. Im Kühlschrank reichen 6 bis 7 Grad aus. Kochen mit Deckel und beim Backofen auf das Vorheizen verzichten - alles kleine Griffe, die die große Rechnung am Ende ausmachen.
Thema Licht
Wer alte Glüh- und Halogenlampen durch neue LEDs austauscht, kann bis zu 80 Prozent des Energieverbrauchs einsparen. Vielleicht auch mal an früher denken: wenn man den Raum verlässt - Licht aus! Muss wirklich jede Lampe im Haus brennen? Manchmal reicht beim Fernsehen ja auch eine Kerze aus. Tut auch was für die Romantik. Und beim Kauf eines neuen Fernsehers überlegen: Wie groß muss er wirklich sein? Ein zu großer Fernseher dominiert nicht nur den Raum, sondern macht auch auf der Stromrechnung ein unschönes Bild. Mit jedem Zoll mehr steigt nämlich der Stromverbrauch.
Jetzt schon an den Sommer denken
Lange und heiße Sommer lassen viele von uns mit einer Klimaanlage liebäugeln. Doch statt die Hitze mit hohen Stromkosten aus den eigenen vier Wänden zu vertreiben, lässt sie sich kostengünstiger von Beginn an aussperren. Zum Beispiel durch abdunkelnde Vorhänge, verspiegelte Außenjalousien oder reflektierende Markisen. Das spart nicht nur die Hitze, sondern auch Strom.