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Hattingen

Eine Stadt will grüner werden – aber nicht überall

Klimabäume und Wanderbaumallee, aber Bäume in Welper an der Gesamtschule kommen weg...

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Mit diesem Foto sammelt die Baumschutzgruppe Platanen in einer Petition Unterschriften gegen die politische Entscheidung. Fast 1500 Unterschriften gibt es. https://www.change.org/p/stadt-hattingen-rettet-die-baeume-der-gesamtschule-horstschule-hattingen-welper-bevor-es-zu-spaet-ist

„Die grüne Innenstadt wird in vielen Städten vorangetrieben. So gibt es schon lange Gießpatenschaften für Bäume. Auch das Projekt der Klimabäume passt zu dem grünen Bild von Hattingen. Die ersten Bäume sind im Frühjahr weggegangen wie warme Semmeln, im Herbst soll es dann weitergehen. Das Projekt ist Teil der Offensive ‚Grüne Infrastruktur 2030‘. Da passt doch auch unsere kleine Idee der Wanderbaumallee perfekt ins Bild“, sagt Georg Hartmann, Geschäftsführer von Hattingen Marketing. 
Gemeinsam mit dem Ideengeber, der Agentur pro.in space des Hattingers Uli Wilkes, Hattingen Marketing, der Ideenschmiede und zahlreichen Sponsoren wird diese grüne Idee jetzt umgesetzt. Noch bis zum Samstag, 4. September, bieten die Wanderbäume auf dem Steinhagenplatz die Gelegenheit zum Ausruhen, zum Klönen und verbessern nebenbei auch das Klima. „Niemand braucht mehr von der Bedeutung der Bäume für den Klimawandel überzeugt zu werden. Und unter Bäumen verweilt es sich gut“, sagt Marketingchef Georg Hartmann. 
Die nächsten Standorte für die Wanderbaumallee, die aus sechs Zierkirschen und sechs Schwarzerlen besteht, sind gesetzt: Am 4. September ziehen die Bäume vom Steinhagen über den Hölterbusch zum Wittpoth-Platz nach Holthausen. Am 18. September geht es weiter zum Blankensteiner Marktplatz und am 2. Oktober findet der Umzug nach Welper zum Marktplatz statt. An allen Terminen werden helfende Hände benötigt, die sich bei Thomas Schröder, Tel. 01622827574, E-Mail: thomasmichael.schroeder@web.de oder bei Hattingen Marketing, Telefon 02324/204-3095, E-Mail: info@hattingen-marketing.de melden können.

Mitmachen und helfen
Er hofft darauf, dass die Idee von den Hattinger Bürgern und Bürgerinnen sowie den Geschäftsleuten so gut angenommen wird, dass sich ein Verein gründet, der das Projekt noch größer werden lässt. „Die Idee kann nur gedeihen, wenn die Bürger und Bürgerinnen mitmachen. Das gilt sowohl für den Umzugstag der Bäume, aber auch für lokale Aktionen an den Standorten, an denen die Bäume stehen“, sagt Thomas Schröder, sachkundiger Bürger im Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing und Tourismus und Projektleiter der Idee.
Doch während hier ein Baum nach dem anderen einen kleinen Beitrag für ein grünes Stadtgebiet leistet, sollen sie woanders weg. 19 Bäume auf dem Schulhof der Gesamtschule Welper, die zum Teil 100 Jahre alt sind, müssen nach der politischen Mehrheitsentscheidung für einen notwendigen Erweiterungsbau am Standort Lange Horst weichen. Die Bürgerinitiative und viele Befürworter - mit Thomas Griesohn-Pflieger auch der pensionierte ehemalige Pressesprecher der Stadt Hattingen - fordern den Erhalt der Bäume. Schließlich könne man nicht auf der einen Seite Klimaschutzziele ausgeben und auf der anderen Seite alten Baumbestand einfach abholzen.

Bäume an der Gesamtschule
Das Unverständnis über die politische Entscheidung ist auch deshalb groß, weil man heute schon weiß, dass der Erweiterungsbau mittelfristig den Platzbedarf nicht decken wird, die Kosten im Verhältnis zur ersten Planung jetzt schon aus dem Ruder laufen und mindestens acht Millionen betragen und das Schulgebäude ohnedies in die Jahre gekommen ist. Ein Neubau wäre aber um viele Millionen teurer geworden und hätte mit seiner Neuplanung auch die Zeitschiene jetzt deutlich nach hinten geschoben. Die Stadt erklärt, man gehe mit dem Thema sensibel um. 
Ein Baumgutachter habe untersucht, welche Bäume erhalten oder umgepflanzt werden können. Ersatzpflanzungen sind vorgesehen. Die Stadt prüft nach eigenen Angaben vierzig Standorte. Auf Antrag von CDU und SPD wurde in der Ratssitzung jetzt beschlossen, dass für jeden gefällten Baum drei neue Bäume gepflanzt werden. anja