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Witten

Eine Seilbahn zwischen Bochum und Witten?

Kann das eine Ergänzung zum ÖPNV sein? Politik denkt darüber nach. Gedankenspiele nicht neu.

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Es war im Jahr 1996, als Thomas Röthig für den Hattinger Aufreger schlechthin sorgte, weil der Hattinger Bürger - und Bürgermeisterkandidat 1999 - eine Seilbahn von der Ruhr zur Isenburg bauen lassen wollte. Als touristisches Projekt. Mit der Fiege-Brauerei war sogar ein erster Sponsor gefunden. Geworden ist aus dem Projekt bis heute nichts - aber die Idee der Seilbahn ist gerade mal wieder aktuell. Jetzt soll sich der Kreistag mit dem schwebenden Verkehrsmittel beschäftigen. Über den Köpfen der Menschen zwischen Heven, dem Kemnader See und der Ruhr-Uni Bochum soll sie schweben.
Die CDU-Kreisfraktion hat dazu nun einen Prüfantrag an den Ennepe-Ruhr-Kreis gestellt. Bei einer öffentlichen Veranstaltung der CDU in Wetter zeigten zwei Firmenvertreter, wie diese Pläne möglicherweise aussehen könnten. Und sie machen deutlich: so ganz „spuky“ ist diese ungewöhnliche Idee nicht.
Wolfram Auer, Doppelmayr Seilbahnen GmbH (Hersteller und Weltmarktführer von Seilbahnen) und Christoph Rittersberger, Transdev Verkehr GmbH (Betreiber von Seilbahnen) haben Interesse an dem Projekt. Transdev, die in das Seilbahn-Projekt einsteigen könnten, hat das Unternehmen Rethmann, Eigner des Versorgungskonzerns AHE mit Sitz in Witten. Was die Experten sagen: Der Platz wäre da. Und weil viele Straßen ziemlich voll sind, wäre eine Seilbahn eine Möglichkeit, den Verkehr zu entlasten.
Seilbahnen scheinen derzeit Gesprächskonjunktur zu haben. Eine Seilbahn zur Burgruine Volmarstein ist im Gespräch. Auch in Herne wird diskutiert. In Witten träumt man von einer Seilbahn zum Kemnader See und dem Zeltfestival Ruhr. Dann könnten Besucher an der Ruhr-Uni parken und von dort auf den Markt der Möglichkeiten beim Zeltfestival und den Konzerten einschweben. CDU-Kreisvorsitzender Ulrich Oberste-Padtberg kommt ins Schwärmen. „Man kann Seilbahnen auch nur für eine begrenzte Zeit nutzen. Sie sind kreuzungsneutral und können über Autobahnen und Gleise führen. Sie fahren emissions- und geräuschfrei. Wir wollen zumindest, dass man einmal prüft, ob das eine Option sein könnte.“
Wenn die Herbeder Ruhrbrücken für die Erneuerung gesperrt werden oder 2027 die IGA im Ruhrtal stattfindet - mit einer Seilbahn könnte man eine attraktive Nord-Süd-Verbindung für den ÖPNV in der Region schaffen. Allerdings: Selbst wenn es theoretisch machbar wäre und Sponsoren einsteigen - sie müsste bis dahin auch fertig sein.