Der Erweiterungsbau der Hochschule Witten/Herdecke entsteht aus Holz. 22 Millionen Euro wird das Projekt kosten und ein Vorzeigeobjekt der Holzbauweise werden. 1200 Kubikmeter Holz werden verbaut und sparen 1200 Tonnen CO2. IMAGE war bei der Präsentation dabei.
Der Campusplatz mit dem Haupteingang - im Vordergrund Prof. Martin Butzlaff, Präsident der Universität Witten/Herdecke.
In der Universitätsstadt Witten entsteht eine der nachhaltigsten Hochschulbauten Deutschlands: ein dreigeschossiges Gebäude in Holz-Hybridbauweise, das nach Entwürfen der Berliner Architekten Kaden+Lager als Bindeglied der Bestandsbauten des Unicampus fungieren wird. Der Spatenstich soll im Mai 2020 erfolgen. Der Auftrag hat ein Volumen von 22 Millionen Euro. Der Erweiterungsbau wird neben Büro-, Verwaltungs- und Seminarräumen auch die Bibliothek, Veranstaltungsräume und eine Café-Bar enthalten.
Mehr als zwei Jahre dauerte der Entwicklungsprozess, in den neben Experten auch die Stadt Witten und Studierende eingebunden waren. Herausgekommen ist ein bauliches Beispiel für Nachhaltigkeit und Ökologie. Die Skelettkonstruktion aus Brettschichtholz mit Brettsperrholz-Decken, das Untergeschoss als Hanggeschoss aus Beton, Pfosten-Riegel- sowie Außenfassaden aus unbehandeltem heimischen Nadelholz, die sich den Bedingungen der Umgebung anpassen sowie bodentiefe Holz-Alu-Fenster, die von innen zu öffnen sind und zum optimalen Lichteinfall und Raumklima beitragen - so soll der Baukörper der Zukunft aussehen. Ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit steht das Lowtech-Energiekonzept, das durch einfache Handhabung und innovative Gebäudetechnik mit Blockheizkraftwerk entsteht.
Dachterrassen und ein neugestalteter Außenbereich mit Campusplatz und Campuspark sorgen für Kommunikations- und Erholungszonen zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität.
Das Bauen mit Holz ist präzise, schnell und kann mit seinen Elementen außerhalb der Baustelle gefertigt werden. Die ökologische Bilanz kann sich sehen lassen: Ein Kubikmeter Holz speichert eine Tonne CO2. Hier werden 1200 Kubikmeter Holz verbaut - eine Einsparung von 1200 Tonnen CO2. Im Durchschnitt produziert übrigens jeder Bundesbürger etwa 11 Tonnen CO2 pro Jahr. Umweltverträglich wären allerdings nur 2,5 Tonnen.
Neben den Zahlen gaben die Experten beim Festakt auch noch einen Einblick in die Geschichte vom Holzbau. Waren es 1990 gerade einmal rund 500 Häuser, die in Deutschland aus Holz errichtet wurden, sind es heute mehr als zwanzig Prozent, die so entstehen. Holz ist ein natürlicher nachwachsender Rohstoff. Dank gezielter Aufforstung steht er ausreichend zur Verfügung und lässt sich wieder problemlos entsorgen – denn nach Nutzung kann er in den Naturkreislauf zurückgeführt werden. Holzbau bedeutet aktiven Klimaschutz.
Für die Verantwortlichen der bildungsinnovativen Universität mit ihren 2.600 Studierenden und über 900 Mitarbeitern ein starkes Argument! Die Fertigstellung des Erweiterungsbaus ist bereits für den Sommer 2021 geplant.