Ehrenamtskarte: mehr als Schulterklopfen

Es gibt Mitmenschen, die helfen Kindern bei den Hausaufgaben, andere leiten das Training in Sportvereinen, geben Essen an Bedürftige aus oder sind stets da, wenn es brennt:...

Was wäre das Land ohne die vielen Menschen, die beispielsweise im Kinderschutzbund, in Vereinen, gemeinnützigen Tafeln und den Freiwilligen Feuerwehren viele Stunden ehrenamtlich tätig sind?

Nicht fragen, machen!
Sehr viel Anerkennung bekommen die Ehrenamtlichen für ihre Mühen meist nicht. Mal ist es der Beifall auf der jährlichen Mitgliederversammlung, mal ein gemeinsames Kaffeetrinken. Doch darauf kommt es ihnen auch gar nicht an. Das schöne Gefühl, geholfen oder etwas bewegt zu haben, ist Belohnung genug. Vermutlich folgen sie dem Wunsch der Mutter vom kleinen Lord: „Jeder Mensch sollte mit seinem Leben die Welt ein ganz klein wenig besser machen.“
Da geht aber noch was, hatte sich wohl die NRW-Landesregierung 2008 gedacht und die Kommunen beauftragt, eine Ehrenamtskarte auszugeben. Die immer für zwei Jahre gültige, persönliche und nicht übertragbare Chipkarte können Menschen beantragen, die sich in den Dienst einer guten Sache stellen und sich mindestens fünf Stunden pro Woche oder 250 Stunden im Jahr bürgerschaftlich engagieren. Witten beteiligt sich seit 2011 an diesem Programm. Mit der Ehrenamtskarte können beteiligte öffentliche, gemeinnützige und private Einrichtungen in Witten und darüber hinaus in ganz NRW vergünstigt genutzt werden.

Vergünstigungen stehen in einer App
Auskunft, welche der nrw-weiten Vergünstigungen durch die Ehrenamtskarte wo offen stehen, gibt die App „Ehrensache.NRW“. Die homepage „ehrensache.nrw.de“ des Landes NRW zeigt wiederum für die beteiligten Partner-Institutionen auf, dass die Ehrenamtskarte auch als kostenloses Marketinginstrument dienen, eine positive Kommunikation fördern und helfen kann, neue Kundenkreise zu erschließen.

FreiwilligenAgentur Fokus ist Ansprechpartner
Die Prüfung und Ausgabe der „Ehrenamtskarte NRW“ erfolgt in Witten durch die FreiwilligenAgentur Fokus an der Hauptstraße 81. „Die Ehrenamtskarte ist eine schöne Form der Wertschätzung, um auf diesem Wege Danke zu sagen“, findet auch Kathrin Brommer, Leiterin der FreiwilligenAgentur Fokus. Die Beratungs- und Vermittlungsstelle der Caritas bringt diejenigen, die sich gerne freiwillig engagieren möchten mit Organisationen zusammen, die genau diese Unterstützung brauchen. „Seit Beginn der Aktion wurden in NRW rund 60.000 Ehrenamtskarten über die 289 beteiligten Kommunen ausgegeben. In Witten waren es insgesamt 1057 Karten. Zur Zeit sind aber nur zwanzig gültig“, gibt Verwaltungsmitarbeiterin Heike Völpert einen Überblick. Norbert Koch vom Amt für Wohnen und Soziales der Stadt Witten sieht die Ursachen in der Corona-Pandemie, aber gleichzeitig auch Handlungsbedarf: „In der Coronazeit sind viele Kontakte zurückgefahren worden, das müssen wir wiederbeleben.“  dx