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Auto & Mobilität

E-Auto-Fahrer: 30 % zurück zum Verbrenner

Der Umstieg der Bundesbürger auf Elektroautos ist nach dem Wegfall der staatlichen Kaufprämie Ende 2023 extrem ins Stocken geraten.

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Nur 3,9 Prozent aller Fahrzeugwechsel von Juli bis September 2024 stiegen Privatpersonen, die bislang ein Auto mit Verbrennungsmotor hatten, auf einen Pkw mit reinem Elektroantrieb um. Und die Prognosen lassen eine rasche und deutliche Trendumkehr kaum erwarten, sollte sich nichts an der Subventionspolitik der Bundesregierung ändern. Denn von rund 4200 repräsentativ befragten Bundesbürgern erklären fast die Hälfte (47 Prozent), dass sie reine E-Autos „weniger gut“ oder „gar nicht gut“ finden. Und 29 Prozent wollen sich erst dann ein reines Elektroauto anschaffen, wenn gesetzlich nur noch solche Fahrzeuge zugelassen werden dürfen. Immerhin aber wäre jeder Dritte auch bereit, über zehn Prozent mehr für ein reines E-Auto zu zahlen als für das gleiche Auto mit Verbrennungsmotor.

Jeder Zweite lehnt das Elektroauto ab
Nur 2,9 Prozent beträgt aktuell der Anteil von Elektroautos am Gesamtbestand der Autos in privater Hand. Der stärkste Indikator für die Durchsetzung der Elektromobilität ist die Umsteigerquote bei privaten Fahrzeugwechseln. Die wird als alarmierend bezeichnet, weil sie mit 3,9 Prozent auf das Niveau des Jahres 2021 zurückgefallen ist. Angesichts des heute viel größeren Angebots an E-Autos und deren technischen Verbesserungen kann sich hier ein Akzeptanzproblem andeuten, wenn in nur vier von 100 Wechselfällen vom Verbrenner auf E-Antrieb umgestiegen wird. Nur knapp jeder fünfte Bundesbürger ab 16 Jahren gab an, dass für ihn „grundsätzlich bei künftiger Anschaffung eines Autos nur noch ein reines Elektroauto in Frage kommt“.

Umsteigerquote zu klein für Elektroauto-Ziel
Immerhin erklären 17 Prozent aller Befragten, dass sie in den kommenden zwei Jahren beim dann geplanten Neu- oder Gebrauchtwagenkauf auf einen Elektroantrieb wechseln möchten. Gegenüber der aktuellen Umsteigerquote von rund vier Prozent im dritten Quartal 2024 wäre das immerhin eine Vervielfachung. Die würde allerdings immer noch nicht zum Ziel der Bundesregierung führen, schon in fünf Jahren 30 Prozent aller Autos auf deutschen Straßen rein elektrisch fahren (Ziel: 15 Millionen E-Autos in 2030).

Privatpersonen steigen wieder um
Noch bis Ende 2022 hatte das Motto gegolten „Einmal Elektro-Auto – immer Elektro-Auto“. Die Treuequote der E-Fahrer lag in dieser Zeit bei rund 80 Prozent. Von denjenigen E-Fahrern, die auf einen Neuwagen umstiegen, blieben vor 2023 sogar durchgehend mehr als 90 Prozent dem Elektroantrieb treu. Und nun ist alles anders: Im laufenden Jahr 2024 wechselten mehr als ein Drittel bisheriger E-Autofahrer beim Fahrzeugwechsel zurück zum Verbrenner (34 Prozent).

Hybrid-Fahrer werden aber nur selten E-Auto-Käufer
Ebenfalls überraschend ist die geringe Wechselquote von Hybrid-Lenkern zu Elektro-Fahrzeugen. Diese lag seit 2020 noch nie über 20 Prozent. Im bisherigen Jahresverlauf 2024 fiel sie nun sogar auf durchschnittlich elf Prozent. Das Kalkül, dass Hybrid-Fahrer mehrheitlich im nächsten Schritt auf rein elektrische Fahrzeuge umsteigen, bewahrheitet sich also nicht.
Unterschiede gibt es auch beim Interesse an E-Autos zwischen vormaligen Benzin- und Diesel-Fahrern. So liegt seit mehr als drei Jahren die Elektro-Umsteigerquote von Diesel-Fahrern durchgehend über dem Wert der Benzin-Fahrer.
Es lebe die eigene Wallbox
Hauseigentümer sind bundesweit zudem drei Mal häufiger im Besitz eines E-Autos als Mieter (4,1 Prozent Bestandsquote gegenüber 1,3 Prozent). Und dieser Unterschied wird sich weiter vergrößern. Denn bei den Hauseigentümern lagen die Wechselquoten von Verbrennern zum E-Auto im letzten Quartal 2024 sogar vier Mal höher als bei den Mietern.Quelle: aum