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Sprockhövel

DIGIYOU: Sprockhöveler Mathilde-Anneke-Schule im Finale

Ein Wettbewerb rund um digitale Technik in Alltag und Schule motiviert die Schülerschaft.

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Wollen eine große Datenbank mit Berufsfeldern erstellen und hoffen, mit der Idee unter die drei Gewinnerschulen zu kommen: v.l. Christoph Höveler, Mario Bierwirth, Leon, Ayleen Heuer, Julien, Schulleiter Andreas Lensing, vorne Egur und Kevin. Foto: Pielorz

Die Finalisten des Schulwettbewerbs „DIGIYOU – Digitalisiere Deine Zukunft“ stehen fest. 21 Schulen aus NRW waren dem Aufruf von NRW.BANK und „Die Bildungsgenossenschaft – Beste Chancen für alle eG“ gefolgt und hatten ihre kreativen Projektideen rund um den digitalen Wandel eingereicht. Der Wettbewerb rund um die digitale Technik in Alltag und Schule steht unter der Schirmherrschaft des Ministeriums für Schule und Bildung des Landes NRW und richtet sich an Klassen und Projektgruppen aller Schulformen der Stufen 5 bis 13. Einer der letzten Preisträger war beispielsweise das Gymnasium Norf in Neuss. Hier hatten Schüler eine CO2-Ampel für den Klassenraum gebaut. Zu den neun Schulen, die 2022 die Fachjury überzeugt und sich für das DIGIYOU-Finale qualifiziert haben, gehört auch die Sprockhöveler Mathilde-Anneke-Schule.

Berufe digital erleben
Mit einem Startkapital von 700 Euro werden die Projektideen aktuell weiterentwickelt, bis am 2. März 2023 die DIGIYOU-Finalisten ihre Unterrichtsprojekte im Rahmen einer Abschlussveranstaltung in der NRW.BANK in Düsseldorf vorstellen. Unter anderem gilt es dann, die Jury mit einer kreativen dreiminütigen Bühnenpräsentation zu überzeugen. Im Finale winkt den drei Gewinnerschulen ein Preisgeld von je 1.000 Euro. Tüfteln ist also angesagt.
Das machen auch die Schüler und Schülerinnen der Mathilde-Anneke-Schule, die in das Projekt eingebunden sind. Angefangen hat aber alles schon viel früher im Schuljahr 2020/2021. Und schuld war – mal wieder – die Corona-Pandemie. „Unsere Schüler sind während ihrer Schullaufbahn in verschiedene Praktika eingebunden. In der 8. Klasse für zwei Wochen, in der 9. Klasse für drei Wochen und in der 10. Klasse gibt es die Möglichkeit, nach einem dreiwöchigen Praktikum für das ganze Schuljahr an einem Tag pro Woche im Praktikumsbetrieb zu arbeiten. So haben Schüler und Betrieb die Möglichkeit, sich ausgiebig kennenzulernen und nicht selten entsteht daraus ein Ausbildungsverhältnis“, erklärt Schulleiter Andreas Lensing. Doch diese erfolgreiche Methode wurde durch die Corona-Pandemie ausgebremst. „Wir mussten uns etwas anderes überlegen“, sagen die Lehrer und Medienbeauftragten Christoph Höveler und Mario Bierwirth. „Unter dem Motto ,Dein erster Tag‘ haben wir das digitale Erleben von Berufsbildern mit Hilfe einer VR-Brille organisiert. Diese Spezialbrille mit Blick in die virtuelle Realität konnten wir leihen und die Schüler haben damit erste Erfahrungen gemacht. Das passt auch gut zum Konzept als Leuchtturmschule ,Baut eure Zukunft.‘“ Eingebunden ist hier auch Ayleen Heuer, Lehrerin und außerdem zuständig für die Berufsausbildung. Der 16-jährige Kevin erzählt, wie es abläuft: „Man setzt sich diese Brille auf und dann kann man per Knopfdruck einen Beruf auswählen und bekommt dann ein Video oder 360-Grad-Fotos von diesem Berufsbild zu sehen. Die Brille macht es möglich, dass man quasi mittendrin steht, als ob man tatsächlich dabei wäre.“ So steht man auf einmal in einem Lager neben einem Gabelstapler oder beim Berufsbild der Polizei befindet man sich plötzlich in einem Streifenwagen. „Aus diesen Erfahrungen hat sich die Idee zu einer alltagstauglichen Variante bei lokalen Betrieben entwickelt. Wir wollen so im Laufe der Zeit eine Berufsbild-Datenbank aufbauen, die auch nachfolgenden Schülern zugutekommt“, beschreibt Mario Bierwirth die Projektidee. Dazu braucht man ein Mobiltelefon und eine Grundausstattung für die Gestelle, in die das Telefon geschoben wird. Die Schüler besuchen die lokalen Betriebe, erstellen 360-Grad-Fotos, digitalisieren, und wenn man durch die Brille des Gestells schaut, so entsteht der optische Eindruck, man sei vor Ort im Betrieb. Betriebe vor Ort kennengelernt haben Kevin, Egur, Leon und Julien bereits alle. Und Wünsche, wie ihre berufliche Zukunft aussehen sollte, haben sie auch. Kevin und Egur möchten gerne das Abitur machen. Kevin will Lehrer werden, Egur kann sich auch etwas Praktisches vorstellen. In den Beruf als Gas- und Wasserinstallateur hat er hineingeschnuppert. Leon hat sich über den Job als Garten- und Landschaftsbauer informiert. Super fände er aber auch eine Ausbildung in der Justizvollzugsanstalt. Das Berufsbild hat er sich bereits über die virtuelle Brille angesehen. Julien findet den Job als Fachinformatiker gut, kann sich aber auch mit einer Bürotätigkeit anfreunden. Wichtig ist allen: „Wir möchten in einem Praktikum etwas lernen und das Berufsbild kennenlernen.“ Keinen Hehl machen sie daraus, dass sie auch negative Erfahrungen gesammelt haben, ging es doch dabei nicht um das Sammeln erster Berufserfahrungen, sondern eher um eine billige Arbeitskraft für meistens eher unangenehme Tätigkeiten. Mit dem Projekt aus DIGIYOU wollen sie an einer Datenbank mitwirken, die nachfolgenden Schülergenerationen einen spannenden ersten Einblick in viele Berufsfelder ermöglicht und die Praktika ergänzen kann. Jetzt heißt es Daumen drücken, dass sie damit unter die ersten drei Gewinnerschulen kommen.  anja