Viertel bekommt neues Gesicht – Stadt stellt die Planungen vor – „Nicht mehr zeitgemäß“.
Nicht mehr zeitgemäß sei der Kreuzungsbereich Bonhoefferstraße, Johannisstraße, Obergasse und Lutherstraße. Sebastian Paulsberg, Leiter des Planungsamtes, hat große Pläne. Tim Raabe (Foto) erläuterte die Planungen im Detail.
Nicht mehr zeitgemäß sei die Verkehrssituation und Gestaltung der Fußgängerbereiche im Johannisviertel. Die Stadt geht es an: Der Bereich soll ein neues Gesicht bekommen.
Viele Änderungen hatte das Baudezernat bereits vorgestellt, jetzt hat die Wittener Behörde interessierte Bürger in die Kreuzgemeinde an der Lutherstraße eingeladen, um ihnen den aktuellen Stand der Planungen darzustellen und im Gegenzug auch Ideen und Wünsche der Bürger entgegenzunehmen.
Dabei auch begrünen
Zufahrt Hauptstraße zur Johannisstraße müsse gesperrt werden: Nach den Überlegungen der Stadt soll die Johannisstraße zwischen Hauptstraße und Zufahrt Oberdorf auf einer Länge von 230 Metern neu gestaltet und dabei auch begrünt werden. Handlungsdruck bestehe zudem seit 2016 aufgrund des Luftreinhalteplans der Bezirksregierung Arnsberg. Eine Auflage fordert, die Verbindung zwischen Hauptstraße und Johannisstraße zu schließen. „Viel länger können wir die Anordnung nicht mehr hinauszögern“, sagte Tim Raabe. Ein Fahrverbot für ältere Dieselfahrzeuge sei jedoch nicht in Sicht.
Kreisverkehr geplant
Für den Kreuzungsbereich zwischen Bonhoefferstraße/Lutherstraße/Johannisstraße und Oberdorf ist ein Kreisverkehr mit Baubeginn im dritten Quartal 2020 geplant. In der Bonhoefferstraße steht die ESW in den Startlöchern, um den Kanal voraussichtlich ab Ende April nächsten Jahres zu erneuern. Die Kosten werden aus den Entwässerungsgebühren bestritten.
Zum Infoabend hatten sich vor allem viele Anwohner in der Kreuzgemeinde eingefunden. Bereits vor der offiziellen Begrüßung durch den Leiter des Planungsamtes Sebastian Paulsberg konnten sie anhand mehrerer Schautafeln einen ersten Überblick gewinnen und sich austauschen. Verkehrsplaner Tim Raabe führte die angedachten Änderungen im Detail aus und kehrte auch nichts unter den Teppich, als er den augenblicklichen Zustand der Kreuzung am Ende der Johannisstraße ansprach.
Unsichere Verkehrsführung
„Von der Verkehrssituation her ist es das Gräulichste, was man sich vorstellen kann. Der letzte Umbau stammt aus dem Jahre 1958. Über die Zeit ist eine unübersichtliche und unsichere Verkehrsführung entstanden“, sagte er. Der geplante Kreisverkehr soll die Verkehrsführung erheblich erleichtern.
Nach dem Vorbild der umgebauten Annenstraße soll eine vergleichbare Gehwegpflasterung mit Baumbeeten und Begrünung entstehen. Die Johannisstraße wird eine Breite von fünf Metern erreichen und auch Stellplätze für Autos und Fahrrädern umfassen. Damit begegnet die Stadt der Sorge von Geschäftsleuten um den leichten Zugang der Kunden zu ihren Geschäften.
Obergasse als Einbahnstraße
Der Verkehr darf dann auch aus der oberen Johannisstraße in den unteren Teil einfließen und kann zusätzlich über die Obergasse als Einbahnstraße wieder abfließen.
Mit dem Umbau soll erst nach der Neugestaltung des Kornmarktes begonnen werden, um nicht gleich Schäden durch Baufahrzeuge auf der neugemachten Straße zu riskieren.
Nach heutigem Stand werden auch die Anwohner an den Baukosten beteiligt – was aber nicht in Händen der Stadt liegt. Der Kornmarkt soll ein Platz werden, der dazu einlädt, sich hinzusetzen und auch mal ein Buch zu lesen, so der Wunsch des Wittener Baudezernates.