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Gesundheit

Die Strahlentherapie: Mit viel Energie gegen den Krebs

Bei Brustkrebs und Prostatakrebs gehört die Therapieform zu den häufigsten Behandlungen.

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Dr. Daniel Metzler in seiner Praxis vor dem Linearbeschleuniger.

Jedes Jahr erkranken in Deutschland 510.000 Menschen neu an Krebs – Tendenz steigend. Über vier Millionen Menschen leben mit der Krankheit. Und rund 40 Prozent aller Krebsfälle könnten durch eine gesunde Lebensweise vermieden werden. „Diese drei Zahlen machen deutlich: Krebs ist und bleibt ein zentrales Gesundheitsproblem unserer Gesellschaft. Sie zeigen aber auch: Mit einem gesundheitsbewussten Verhalten kann jeder sein individuelles Krebsrisiko senken“, so Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe.
Zu den häufigsten Behandlungen bei Brust- und Prostatakrebs gehört die Strahlentherapie. Gemeint ist damit in der Regel eine Bestrahlung von außen durch die Haut: eine sogenannte perkutane Bestrahlung. Der Patient liegt dabei auf einer Liege unter dem Bestrahlungsgerät. Die Strahlen werden von einem Linearbeschleuniger erzeugt: Es handelt sich um hochenergetische Röntgenstrahlen. Während der Behandlung ist es wichtig, dass man sich möglichst wenig bewegt: Die Strahlen sollen den Tumor treffen und möglichst wenig gesundes Gewebe. Lagerungshilfen wie Polster oder Schienen halten den Patienten dabei in Position.
Werden Tumore an besonders empfindlichen Stellen bestrahlt, kann eine Fixierung auf der Patientenliege sinn­voll sein. Nach den aufwendigen Voruntersuchungen geht die eigentliche Bestrahlung meist sehr schnell: Oft dauert sie nur wenige Minuten. Wie häufig man bestrahlt wird, steht im Therapieplan, den der Patient zu Beginn der Behandlung von seinem Arzt erhält.

Ziel der Strahlenbehandlung
Das Ziel einer Strahlenbehandlung ist es, Krebszellen zu zerstören. Bei Prostatakrebs kann eine Strahlentherapie sogar die Operation ersetzen. Dies gilt insbesondere bei älteren Patienten mit Vorerkrankungen. Bei vielen Patienten wird die Bestrahlung auch mit einer anderen Therapie kombiniert, um noch effektiver zu sein. Einige Beispiele: Nach einer Operation im Körper verbliebene Krebszellen sollen durch eine zusätzliche Bestrahlung beseitigt werden., beispielsweise bei Brustkrebs. Oder man hofft, einen großen Tumor durch die Bestrahlung zumindest zu verkleinern, sodass er besser herausoperiert werden kann, beispielsweise bei Enddarmkrebs. Auch kann die Bestrahlung die Krebszellen anfälliger für eine Chemotherapie machen, so dass die „Chemo“ besser wirkt.
Für manche Krebspatienten ist eine Heilung nicht mehr wahrscheinlich. Auch dann hat die Bestrahlung noch einen großen Stellenwert: Eine Strahlentherapie kann Beschwerden lindern. Ein wichtiges Beispiel sind Schmerzen durch Metastasen in den Knochen.
Nicht alle Tumore sprechen auf jede Behandlung gleich gut an. Manche Gewebearten reagieren empfindlicher auf eine Bestrahlung als andere. Auch die Größe und Lage des Tumors spielen eine Rolle.
So dient eine Chemo- oder Strahlentherapie bei Enddarmkrebspatienten als ergänzende Behandlung zur Operation. Bei einer Strahlentherapie werden Tumorzellen mit energiereicher Strahlung so stark geschädigt, dass sie sich nicht mehr teilen können und nach einiger Zeit absterben. Eine Bestrahlung erhalten vor allem Patienten mit Enddarmkrebs, um ihr Rückfallrisiko zu senken. Bei Betroffenen mit Metastasen einer Darmkrebserkrankung in Knochen oder Gehirn kann eine Bestrahlung das Tumorwachstum bremsen.
Auch bei Hautkrebs hat man mit der Strahlentherapie gute Erfolge erzielen können. Das Deutsche Ärzteblatt berichtet von Langzeitbeobachtungen der ambulanten Strahlentherapie bei Hautkarzinomen mit guten kurativen Ergebnissen. Eine Indikation zur Strahlentherapie von Basal- und Plattenepithelkarzinomen besteht für alle Tumorstadien bei allgemeiner Inoperabilität. Spezielle Indikationen umfassen die postoperative Bestrahlung, Rezidive und den Knochenbefall. Die postoperative Bestrahlung beispielsweise bei einem bösartigen Hautkrebs kann notwendig werden, wenn der Hautkrebs nicht vollständig entfernt werden konnte oder angrenzende Lymphknoten befallen sind.anja