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Witten

Die Ruhe selbst: Kleingartenverein Mellmausland

Er liegt recht versteckt, der Kleingartenverein Mellmausland e.V. in Rüdinghausen an der Stadtgrenze zu Dortmund.

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Andreas Schütrumpf führt seit 2017 den Kleingartenverein Mellmausland e.V. in Rüdinghausen.

Hier scheint die Welt noch in Ordnung. Image unterhielt sich mit dem Vorsitzenden Andreas Schütrumpf über die Welt der Kleingärtner.

Der Kleingartenverein Mellmausland ist erst seit 1984 in der Welt und damit einer der jüngsten der sechs Wittener Vereine. Vorher war das Areal eine Brachfläche, jahrhundertelang als „Mellmausland“ tituliert. 53 gepflegte Gärten mit einer Fläche von durchschnittlich 307 qm zählen dazu. Die Anlage ist wie ein Park aufgemacht und gilt als „Offene Grünanlage“. Die Gärten selbst könnten in der Draufsicht mit Tortenstücken verglichen werden, die in kleinen Gruppen angeordnet und durch Wege verbunden sind. 145 Mitglieder im Alter von 30 bis 76 Jahre umfasst die Gemeinschaft der Mellmaus-Gärtner, die Mitgliedsbeiträge sind seit Jahren stabil. Andreas Schütrumpf hat sich dem Verein 2011 angeschlossen und 2017 den Vorsitz übernommen.
Sein Kleingartenverein ist einem Verband angeschlossen und folgt den Regeln, die Verband und eigene Satzung vorgeben. So ist die maximale Höhe der Hecken festgelegt, aber auch, dass die Mitglieder auf ihren Parzellen Ackerbau betreiben müssen. „Ein bisschen Ordnung muss auch sein bei der Größe“, so Andreas Schütrumpf. Nach aller Erfahrung bleiben neue Mitglieder, die als Erstes den Grill anwerfen, meist nicht lange. Die Kleingärtner pflegen aber durchaus auch die Geselligkeit: Feiern werden zur Saisoneröffnung und zum Saisonabschluss veranstaltet, hinzu kommt schon mal ein Oktoberfest mit Sauerkraut und Haxen oder ein Grünkohlessen.

Nachfrage stieg in Coronazeiten
Die beschauliche Lage der Gartenparzellen zog in den letzten Coronajahren schlagartig viele neue Interessenten an. Zuerst gab es Wartelisten, doch auch die wurden irgendwann zugemacht. Bei einigen Bewerbern war deutlich zu merken, dass der Garten nur so lange interessant war, wie die Leute nicht reisen konnten, vermutet der Vorsitzende. „Mittlerweile hat sich alles wieder eingependelt.“
Jedoch nicht nur Corona brachte leichte Unruhe in den Verein, auch der neue Amazon-Komplex in der unmittelbaren Nachbarschaft sorgte für Verdruss. Das Gelände des Internethändlers schließt mit einem hohen Zaun ab. „Zum Glück wirft der Zaun nur im Frühjahr und Herbst so viel Schatten, dass die Sonne nicht durchgehend alle Gärten erreicht“, freut sich Andreas Schütrumpf. Der Zaun sollte eigentlich auch begrünt werden, ähnlich einer Schallwand entlang einer Autobahn, jedoch wächst entlang der Trennmauer nur Wildwuchs. Nicht schön anzusehen, aber der Vorsitzende lässt sich nicht aus der Ruhe bringen: „Beklagen können wir uns nicht.“ dx