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Hattingen

Die Hattinger Stadtbibliothek wird zur Samenbank

Idee soll im Frühling für mehr Nachhaltigkeit sorgen und Hattingen einfach schöner machen.

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Eine Bibliothek ist schon lange viel mehr als ein Ausleihort für Bücher. In der Hattinger Stadtgesellschaft ist die Bibliothek im Reschop Carré eine zentrale Mitte für Veranstaltungen und Austausch. Schon lange ist man hier zum Thema Nachhaltigkeit unterwegs. Da passt es gut, dass man im Frühling mit einer neuen Idee an den Start geht: Eine Saatgut-Bibliothek ist im Aufbau. Gemeinsam für Artenvielfalt – das steckt hinter der Idee, die von der städtischen Klimaschutzmanagerin Svenja Zimmermann begleitet wird.
„Unsere Stadtbibliothek soll Anlauf- und Tauschstelle für Saatgut werden“, erzählt Projektleiterin und Mitarbeiterin der Stadtbibliothek, Sabine Keßler. Das Prinzip ist einfach: „Wir stellen Gemüse- und Pflanzensamen zur Verfügung. Diese werden im heimischen Garten oder auf dem Balkon eingepflanzt und nach erfolgreicher Ernte bringen uns die Gärtner einen Teil der neuen Samen in einem kleinen und am besten beschrifteten Tütchen getrocknet zurück“, beschreibt sie das Projekt. Wichtig ist, dass es sich um biologisches, samenfestes Saatgut handelt. „Gentechnisch verändertes Hybridsaatgut kommt nicht infrage. Uns geht es um Nachhaltigkeit und vor allem um den Erhalt der heimischen Arten“, ergänzt Klimaschutzmanagerin Svenja Zimmermann. Sie kennt sich mit Pflanzen aus und mit ihrer Unterstützung gelang an verschiedenen Orten im Hattinger Stadtgebiet auch das Anlegen einer Wildblumenwiese. „Mit der Saatgut-Bibliothek wollen wir nun die Bürger an ihrem Zuhause einbeziehen und wünschen uns hier natürlich viele aktive Hobbygärtner.“ Gern gesehen sind auch Kita- und Schulklassen, die beim nachhaltigen Projekt mitmachen möchten.
Wer als Privatbürger zuhause bereits passende Samen vorrätig hat, kann sie ab sofort in der Stadtbibliothek zu den üblichen Öffnungszeiten abgeben und so beim Aufbau einer „Hattinger Samenbank“ mithelfen. In der Stadtbibliothek gibt es eine mit Büchern und Bilderbüchern aufgebaute „Saatgut-Ecke“. Angesprochen fühlen sollen sich aber auch Unternehmen, die sich an der nachhaltigen Idee begeistern. Denn zunächst muss diese Idee Wurzeln bilden und wachsen. Dazu braucht es Sponsoren, die den Samen spenden möchten. Das können Gartenbauunternehmen sein, aber auch andere Firmen, die Blumen-, Kräuter oder Gemüsesamen spenden möchten.
Natürlich gibt es in der Stadtbibliothek Tipps, wie man Samen gewinnt und trocknet. Geerntet werden sollen sie nur von reifen Früchten. Hülsen und Schoten können als Ganzes getrocknet werden. Die Samen können später einfach entnommen werden. Bei Blumen und Kräutern gilt: Blüten stehen lassen, bis sie vertrocknen. Abschneiden, trockene Samen entfernen, eintüten und kühl und trocken lagern. „Im September wird es eine Woche der Nachhaltigkeit geben. Dort können sich interessierte Akteure mit Projekten und Inhalten präsentieren“, so Stadtbibliotheksleiterin Anke Link. anja