Und beginnen im Jubiläumsjahr zum ersten Mal mit dem Bau einer Kindertagesstätte.
Vorstandsvorsitzender der hwg, Dr. David Wilde, und Nina Jäger (Unternehmenskommunikation).
In diesem Jahr werden die Hattingen Wohnstätten (hwg) 120 Jahre alt. Zu diesem Geburtstag machen sie sich selbst ein junges Geschenk: am Hölter Busch in Holthausen bauen sie ihren ersten Kindergarten.
Die Premiere für die Kleinen war eigentlich in Niederwenigern geplant, doch das Gebäude auf dem freien Grundstück in Holthausen lässt sich deutlich schneller errichten. Am liebsten wäre es dem Vorstandsvorsitzenden Dr. David Wilde, wenn schon zum nächsten Kindergartenjahr im August 2019 der Betrieb in Holthausen starten könnte.
Aber das Projekt in Niederwenigern ist nur aufgeschoben – ein Jahr später, so hoffen die verantwortlichen, wird auch dieses Objekt bezugsfertig sein. „Wir sind froh, dass die hwg in Holthausen auf dem eigenen Grundstück baut“, so Baudezernent Jens Hendrix vor dem Hintergrund der aktuellen Kindergartenbedarfsplanung. „Es liegt ein Bebauungsplan vor und wir glauben, hier schneller zu einem Ergebnis zu kommen als beim zweiten Projekt in Niederwenigern. Das bindet sich in die Renovierungen, Sanierungen und Neubauten des Quartiers Am Eickhoff ein. Eine Überlegung ist es, den Kindergarten vielleicht in einem Gebäude einzurichten, in dem oben Wohnungen entstehen. Es geht halt schneller, in Holthausen eine eingeschossige Kita zu bauen als in Niederwenigern ein Haus mit Kita und Wohnungen“, so Hendrix. Die Stadt steht schließlich unter dem Zeitdruck der Umsetzung des Ratsbeschlusses vom Juli 2018, zur Erfüllung des Rechtsanspruches auf einen Betreuungsplatz (u3) und eines Kindergartenplatzes (ü3) einen geeigneten Standort für eine viergruppige Einrichtung im Einzugsbereich Blankenstein/Holthausen zu errichten.
Sobald ein Betreiber feststeht, will sich die hwg eng mit den Wünschen abstimmen. „Wir bauen und vermieten, die Kita betreibt aber jemand anders“, so David Wilde. Der Vater von zwei Kindern freut sich auf den Bau der ersten Kita unter hwg-Label. „Der Bedarf ist ja vorhanden – in Holthausen und in Niederwenigern.“ Dort wird das Quartier „Im Eickhoff“ gerade einer großen Sanierung unterzogen. 115 Wohnungen werden modernisiert, renoviert. Häuser werden abgerissen und neu gebaut. Viel Veränderung. „Wir haben schon 2016 mit Informationen für die Mieter angefangen und auf die Baumaßnahme mit Beginn in 2017 hingewiesen“, berichtet Wilde.
hwg wird 120 Jahre alt
Ungedämmte Fassaden, veraltetet Fenster und fehlende Kellerdecken, ungedämmte Dachböden, unzeitgemäße, kleine Balkone, nicht zeitgemäße Bad- und Fliesenausstattung, veraltete Heiztechnik, Leitungen auf Putz verlegt, mangelnde Sicherheit aufgrund von nicht zeitgemäßer Einbruchssicherung an den Wohnungseingangstüren und Fenstern sind nur einige der Beispiele, die für die Modernisierung sprechen. Außerdem sollen aus den bisher 115 Wohnungen ein paar mehr Einheiten werden – beispielsweise durch den Ausbau der Dachgeschosse. Auch bei den Parkplätzen tut sich was: Die vorhandenen 64 Parkplätze für Fahrzeuge sind viel zu wenig. Durch geschickte Ausnutzung der Topographie wird es unterirdische Stellplätze geben. Etwa 158 Plätze sind im Gespräch.
Jüngste Erfahrungen zur Quartiersentwicklungen hat die hwg vor allem durch die Bauprojekte in der Südstadt. „Auch hier haben wir früh mit den Mietern gesprochen und ihnen alternative Wohnungen angeboten. Selbstverständlich hätten sie nach der Renovierung zurückziehen können, aber die meisten von ihnen haben es nicht getan. Wir suchen bei der Quartiersentwicklung immer nach individuellen Lösungen“, so Wilde. Durch die frühe Kommunikation konnte auch erreicht werden, dass einige Wohnungen bereits durch Auszug leer standen und die hwg diese Wohnungen vor der Renovierung nicht mehr neu vermietet hat. Für Niederwenigern ist man auch noch mitten in der Planung, wo genau eine Kita das „grüne Quartier“ bereichern könnte. „Ich könnte mir auch eine Verlegung des jetzigen Spielplatzes vorstellen“, so Wilde.
Dass nach einer so umfangreichen Baumaßnahme die Mieten erhöht werden, gilt als sicher. Aber: „Auch hier setzen wir auf Transparenz und individuelle Lösungen. Niemand wird aus Niederwenigern deshalb wegziehen müssen“, beruhigt Wilde. „Mieten steigen durch Modernisierung, gestiegene Kosten und Inflation. Aber unsere Steigerungen der Miete liegen kontinuierlich unter der Inflationsrate Der Gesetzgeber sieht vor, dass elf Prozent der Modernisierungskosten auf die Mieten umgelegt werden können. Aktuell wurde dies auf acht Prozent reduziert. Wir erhöhen um etwa 1/10 der Möglichkeiten, die uns der Gesetzgeber bietet.“
Für David Wilde hat das mit dem genossenschaftlichen Hintergrund der hwg zu tun. „Die Herausforderung war und ist, Menschen mit Wohnraum zu versorgen, der bezahlbar ist. Inzwischen haben sich die Ansprüche an das Wohnen geändert; die Idee bleibt jedoch dieselbe. Und dieser Spannungsbogen zwischen Tradition und Innovation macht uns damals wie heute so erfolgreich. Wir sind die größte Wohnungsgenossenschaft im EN-Kreis und setzen auf zufriedene Mieter. Wer ein Problem hat, der findet auch Ansprechpartner. Jetzt bauen wir zum ersten Mal für die Jüngsten in unserer Gesellschaft – das finden wir gut und freuen uns auf die Einweihung.“