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Witten

Die Evangelische Kirche Stockum

Ein Denkmal mit Steinschlagproblem.

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Witten kann auf eine jahrhundertealte Geschichte zurückblicken: Herbede wird erstmals 851, Witten selbst 1214 in den Annalen erwähnt. Nicht wenige historische Bauten sind über die Jahrhunderte erhalten geblieben – viele davon sind als denkmalgeschützte Bauwerke in der Denkmalliste der Stadt Witten verzeichnet.

IMAGE möchte Ihnen einige davon in loser Folge vorstellen. Heute nehmen wir die Evangelische Kirche Stockum in den Blick, die seit dem 18. August 1992 Platz 218 in der Denkmalliste der Stadt Witten einnimmt.

Die evangelische Kirche in Stockum sei, so ist den Unterlagen der Denkmalbehörde Witten zu entnehmen, „ein schlichtes Beispiel für eine neuromanische Emporenkirche in Bruchstein, eingebundenem Turm, Satteldach und Ziegeleindeckung“. 1901 erbaut, rückte das Gotteshaus in diesem Jahr in die Schlagzeilen: sein baulicher Zustand hat in den letzten Wochen bedenklich nachgelassen: wegen der maroden Außenwand droht Steinschlaggefahr.
Bauzeichnungen entstanden 1899
Die Anfänge des Kirchengebäudes liegen sogar noch im 19. Jahrhundert: 1899 wurden die Bauzeichnungen durch die Dortmunder Architekten Schmidtmann und Klemp angefertigt. Der Bau-Erlaubnisschein folgte zwei Jahre später im Jahre 1901.
Ein Blick ins Innere der Kirche zeigt, dass der Altar über ein Schnitzwerk-Retabel (Altaraufsatz) verfügt. Die seitlich angeordnete Holzkanzel mit Holzaufgang zeigt ebenfalls Schnitzwerke und Kassettenfelder, die Holzbänke und Fußleisten stammen noch aus der Erbauungszeit. Seitlich steht ein Taufstein aus den 1930er Jahren mit einem Taufszenen-Relief. Die Orgel wurde auch in diesem Jahrzehnt eingebaut und 1990 erneuert.
Ein Blick um die Kirche zeigt, dass die Einfriedungsmauer das Umfeld der Kirche mit dem Baukörper zur Einheit zusammenbindet. Wie der Denkmalschutz beschreibt, stellt die Evangelische Kirche durch ihren Turm ein wesentliches Merkzeichen der Silhouette Stockums dar, was die Kirche mit seiner Einfriedung bedeutend für den Stadtteil macht. Darüber hinaus ist die Evangelische Kirche Stockum ein bedeutendes
Baudokument des Historismus (dabei griffen Architekten vorzugsweise auf Stilrichtungen vergangener Jahrhunderte zurück) in Witten, das in ihrer neuromanischen Formgebung und vor allem mit ihrer Innenausstattung die architekturgeschichtliche Entwicklung der Jahrhundertwende widerspiegelt. Die Denkmalbehörde kam deshalb zu dem Ergebnis, dass die Kirche an der Hörder Straße 339a in kirchen- und baugeschichtlicher wie in siedlungsgeschichtlicher Hinsicht für Stockum bedeutend sei und sah die Voraussetzungen für die Aufnahme in die Denkmalschutzliste der Stadt Witten als erfüllt an.
Gesteinsbrocken drohen aus Fassade zu fallen
Von dem Kirchengebäude geht aktuell eine Steinschlaggefahr aus. Auslöser waren offenbar starke Regenfälle, die die Stabilität der verwendeten Ruhrsandsteine geschwächt haben. Bei einer Überprüfung im Juli ließen sich sogar größere Steinbrocken aus der Fassade lösen. Sicherheitshalber ist das Gebäude deshalb komplett abgesperrt.
Wie die Homepage der Gemeinde informiert, sei der hintere Kirchturm zwischenzeitlich durch Spanngurte gesichert. Gottesdienste finden im Gemeindehaus statt und bei Festlichkeiten wird auf die katholische Kirche gegenüber ausgewichen.
Jetzt haben erstmal die Denkmalschützer das Wort. dx