Sehr zufrieden kehrte jetzt Maria-Sophie Macke von der Deutschen Meisterschaft Jugend (U20/U18) in Rostock zurück...
Sehr zufrieden kehrte jetzt Maria-Sophie Macke von der Deutschen Meisterschaft Jugend (U20/U18) in Rostock zurück: die Sprockhövelerin holte sich mit einer Weite von 45,76 m die Vizemeisterschaft im Diskuswurf.
Die Voraussetzungen für ihren Start bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Rostock waren nicht optimal: sieben Wochen hatte die 17-Jährige, die mittlerweile für den TV Angermund startet, wegen einer Coronaerkrankung pausieren müssen. Nach einem langsamen, aber stetigen Wiedereinstieg konnte die junge Leichtathletin in fünf Wettbewerben ihre Weiten dann stets um einen Meter steigern.
Nicht optimal auch die Bedingungen bei der DM in Rostock: die insgesamt 13 Konkurrentinnen mussten mit Wind und Regen und einem leicht verschobenen Wurfsektor (der Bereich, in der der Diskus landen soll) klarkommen. Umso erfreulicher, dass Marie-Sophie Macke nach 42,40 m bei den NRW-Jugendmeisterschaften in Mönchengladbach am 2. Juli und kurz darauf 43,12 m bei der Meisterschaft der Region Mitte sowie 41,62 m bei den „Golden Moments“ am 19. Juni in Sonsbeck am Niederrhein in Rostock 45,76 m erzielen und als deutsche Vizemeisterin nach Sprockhövel zurückkehren konnte. Obendrauf erfüllte sie mit ihrer Leistung die EM-Norm und steht jetzt auf Platz 4 der Rangliste.
Das sportliche Talent wurde der 17-Jährigen quasi in die Wiege gelegt: ihre Mutter lief früher über 800 Meter und ihr Vater spielte Basketball, trainierte sogar eine kurze Zeit eine Frauen-Bundesligamannschaft. Dass Marie-Sophie eine Begabung für das Diskuswerfen hat, stellt sich in Wattenscheid heraus: „Ich hatte eigentlich Speerwerfen trainiert. Meine Trainer probierten dann aber aus, ob ich auch einen Diskus werfen kann“, erzählt Marie-Sophie Macke. Das Ergebnis überzeugte: „Die Trainer meinten, dass ich ein krasses Wurfgefühl hätte, also, dass der Diskus bei mir geradeaus fliegt und sich nicht aufstellt.“
Mittlerweile verbringt sie jeden Tag zweieinhalb Stunden beim Training. Es beginnt mit dem allgemeinen Aufwärmen und Stabilisations- und Koordinationsübungen, danach folgen Würfe und Wurftechnik und anschließend Krafttraining und Sprints. „Zu Anfang war die Trainingsbelastung natürlich hoch, aber mein Körper hat sich irgendwann daran gewöhnt.“ Der Aufwand liegt auch an der Sportart, Diskuswerfen sei nach Stabhochsprung die zweit-komplizierteste Leichtathletik-Disziplin. Es gebe zwar in Deutschland ein paar Talente, so Marie-Sophie Macke, „aber da traut sich halt auch nicht jeder ran“. Für weitere Hobbys fehlt deshalb die Zeit. Skifahren und Trampolinspringen scheiden wegen der zu hohen Verletzungsgefahr von vornherein aus. Seitdem die erfolgreiche Diskuswerferin vor zwei Jahren in den Leistungssport einstieg, musste sie auch viele Freundschaften vernachlässigen. „Mein engerer Freundschaftskreis unterstützt mich aber und steht hinter mir.“
Natürlich träumt die Sprockhövelerin auch von Olympia, setzt sich aber gleichermaßen realistische wie herausfordernde Ziele. Ganz oben steht die Teilnahme an einer Europa- oder gar Weltmeisterschaft. „Die Fahrkarte für die Europameisterschaft in diesem Jahr hatte ich auch schon in der Tasche, aber die EM wurde wegen Corona leider abgesagt. Trotzdem ist es ein schönes Gefühl, dass ich hätte teilnehmen können.“ Für dieses Jahr ist die Saison jetzt aber weitgehend abgeschlossen.
Beruflich möchte Marie-Sophie im sportlichen Bereich bleiben und qualifiziert sich deshalb im Fernstudium zum Fitnesstrainer. dx