10.02.2022: Tiefe Schächte und Kohlenfeuer auf Zeche Nachtigall Themenführung und Schmiedevorführung im LWL-Industriemuseum.
Mit Hilfe von Hammer und Amboss wird aus rohem Eisen Kunst.
Foto: LWL/ Appelhans
Am Sonntag (13.2.) lädt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ein, in seinem Wittener Industriemuseum Zeche Nachtigall den "Weg in die Tiefe" zu ergründen und die Verwendung der Steinkohle im Schmiedefeuer zu erleben. Als eine der größten Ruhrgebietszechen des 19. Jahrhunderts blickt die Zeche Nachtigall auf eine lange Geschichte des Bergbaus zurück. Schon früh erfolgte hier der Übergang vom Stollen- zum Tiefbau. Die hier abgebaute Kohle wurde unter anderem ins Bergische Land transportiert, wo sie in Schmiedeessen verfeuert wurde.
Die Themenführung startet um 14.30 Uhr am Tiefbauschacht Hercules, dessen Überreste durch Ausgrabungen freigelegt sind. In früheren Zeiten erreichte dieser Förder- und Pumpenschacht eine Teufe von bis zu 450 Metern. Von hier aus geht es für die Besucher:innen weiter durch die Dauerausstellung in der Ringofenanlage des LWL-Museums, denn auch der Ziegeleimeister Wilhelm Dünkelberg benötigte Kohle zur Herstellung der Ziegelsteine. An ausgewählten Exponaten stellt die Führung Themen wie Beleuchtung, Bewetterung oder Vermessung im Grubenbetrieb vor. Auch der Einsatz von Grubenpferden ist Thema der Führung.
Von 11 bis 18 Uhr lodert zudem das Schmiedefeuer. In der Kohlenglut erhitzt der Museumsschmied das rohe Eisen, um es anschließend mit Hilfe von Hammer, Amboss und Lochplatten in die gewünschte Form zu bringen. So entstehen Haken, Nägel und auch individuelle Schmuckstücke. Interessierte Besucher:innen dürfen sich unter Anleitung auch selbst am Kohlenfeuer ausprobieren und kunstvolle Schmiedestücke anfertigen.
Eine Anmeldung für die offene Themenführung ist nicht notwendig. Die Führung ist im Museumseintritt enthalten (Erwachsene 4 Euro / Kinder und Jugendliche frei).