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Witten

Der Kornmarkt soll zum Ankerpunkt in Witten werden

Interview mit Bürgermeisterin Sonja Leidemann: Augenmerk auf Stärkung der Innenstadt.

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Die Johannisstraße zwischen Luther- und Hauptstraße wird vorübergehend für Radfahrer in beiden Richtungen geöffnet. Dazu wurde die dreiecksförmige Verkehrsinsel in der Einmündung der Johannisstraße einschließlich des Kunstobjekts zurückgebaut und Hinweise auf die neue Verkehrsführung mit gelber Markierung aufgebracht.

Sonja Leidemann, 1960 in Essen geboren und seit 1986 Mitglied der SPD, übernahm das Bürgermeisteramt 2004 aus den Händen ihres Vorgängers Klaus Lohmann.
Für die am 13. September anstehende Kommunalwahl stellt sich die Wittener Bürgermeisterin erneut zur Wahl. „Image“ sprach mit Sonja Leidemann. Das Interview führte Matthias Dix

Frau Leidemann, was waren die großen Themen Ihrer zu Ende gehenden Legislaturperiode?
Das Thema „Stadtentwicklung“, besonders die Entwicklung der Innenstadt, ragt aus den letzten Jahren heraus. Der Kornmarkt und die Breite Straße sollen zu Ankerpunkten in Witten werden.
Ein Projekt, um die Innenstadt zu beleben, dreht sich beispielsweise darum, im Haus der ehemaligen Buchhandlung Krüger eine Kita einzurichten.
Witten hat zudem Bedarf an barrierefreien und -armen Wohnungen. Positive Entwicklungen zeigen sich da in der Otto-Hue-Straße und in der Kantstraße, in denen zwei Wohnungsgesellschaften mit jeweils fünfzehn neuen Mieteinheiten ein schönes Angebot schaffen.
Welche Herausforderungen für Politik und Verwaltung sehen Sie heute und in der Zukunft?
Ich lege weiterhin ein besonderes Augenmerk auf die Stärkung der Innenstadt und der Stadtteile. Wichtig ist der Erhalt der Nahversorgung. Dazu zählt ein Angebot an Lebensmittelgeschäften, Arztpraxen, wohnortnaher Kinderbetreuung und Schulen. Das Projekt „Wirtschaftsförderung 4.0“ mit Karin Kudla zielt auf die Förderung und Vernetzung lokaler Ökonomien ab und soll Menschen von außerhalb nach Witten führen. Wichtig für die Innenstadt ist auch die Zukunft des Gebäudes von Galeria Kaufhof. Zum Glück stehen wir in Gesprächen mit dem Eigentümer und versuchen, eine neue Nutzung in Form von Wohnungen, Büros und Fachmärkten hinzubekommen.
Ihre Einschätzung zu den Auswirkungen der Coronakrise in Witten?
Wir stellen uns natürlich die Frage, wie verändert sich Witten in der Zeit nach Corona. Der Handel nimmt ab, wir erwarten mehr Dienstleistung, das Geschäft verlagert sich ins Internet. Erheblich betroffen sind auch Gastronomiebetriebe. Auch die stark in Witten vertretene Automobil-Zulieferindustrie leidet.
Bezeichnend für die Verkehrslage in Witten sind große Baustellen – wie geht es voran?
Auf der Pferdebachstraße läuft es nach einigen Störungen jetzt gut. Durch die vielen beteiligten Unternehmen und Behörden wie Telekom, ESW, Stadtwerke und Tiefbauamt stellt sich der Ausbau als komplexes Thema dar. Ich habe sogar an Baubesprechungen teilgenommen, um die Fortführung zu moderieren. In Annen ist eine Teilumgehung über die alte Thyssen-Deponie zur Entspannung der Situation am Bahnübergang Stockumer Straße geplant. Auch war es ein Moderationsprozess, weil keiner miteinander reden wollte. Ein weiteres komplexes Thema ist der Neubau der Herbeder Brücke, und die Neugestaltung des Kornmarktes ist schon seit 20 Jahren im Gespräch.
Baustellen sind auch immer mal wieder die Sportstätten in ­Witten ...
Ja, zum einen freue ich mich über die sportlichen Aushängeschilder wie den KSV und die Triathleten, zum anderen müssen wir einiges tun, um die Sportstätten zu erhalten. Für die Vormholzer Halle suchen wir eine Lösung, der Jahnplatz soll optimiert werden. Wir werden ein Konzept zusammen mit den Stadtwerken ausarbeiten, um Bäder upzudaten.
Ihre Meinung zu Witten als touristisches Ziel und Ausbaumöglichkeiten?
Wir verfügen über ein sehr großes Angebot wie den Ruhrtal-Radweg, die Zechen Theresia und Nachtigall oder den Hohenstein. Die touristischen Merkmale sollen verstärkt durch das Internet und im Zusammenhang mit der Internationalen Gartenausstellung 2027 nach vorne gebracht werden.