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Sprockhövel

Das Leben ist kein Ponyhof

Aber manchmal kann man sich einen aufbauen.

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Steffi Högener aus Sprockhövel ist 48 Jahre alt. Verheiratet ist sie mit Christian. 2004 wurde ihr im Alter von 28 Jahren ein acht Kilogramm schwerer Bauchtumor entfernt. 2008 bekam sie Tochter Amy, 2015 Tochter Romy. 2019 erhielt die gelernte Erzieherin die Diagnose Schilddrüsenkarzinom. 2022 wurde sie erneut an einem Bauchtumor operiert. Diesmal wog er drei Kilogramm und war trotz regelmäßiger Untersuchungen nicht früher entdeckt worden.
Steffi Högener ist zu diesem Zeitpunkt stellvertretende Kitaleitung in Sprockhövel. Aus dem Krankenhaus entlassen wurde sie mit dem Rentenantrag in der Tasche. Doch für sie war von Anfang an klar: ich will was machen und zwar etwas, das mir Spaß macht. Also gründete sie ihre kleine Ponyschule.

„Nach meinem erneuten Klinikaufenthalt war klar, dass ich in meinem Beruf als Erzieherin und stellv. Kitaleitung nicht mehr würde arbeiten können. Aber im Moment geht es mir gut und ich will etwas tun. Ich liebe Kinder und arbeite vor allem mit Kindergartenkindern sehr gerne. Und ich liebe Pferde. Ponys waren schon immer mein Steckenpferd. Also habe ich mir gedacht, ich könnte das ja kombinieren. Natürlich war das eine Familienentscheidung, aber mein Mann und meine Töchter tragen das zu einhundert Prozent mit“, erzählt Steffi Högener, über die IMAGE im Hinblick auf ihre Krebserkrankung bereits 2019 berichtete.
Bevor sich der Traum verwirklichen ließ, musste eine Fortbildung her.Zunächst wurde sie über Hippoli ein Mini-Coach, danach machte sie über Team Pony Concept weiter. Und – ganz wichtig – sie kaufte Willi, Zuma und Ben. Die drei kleinen Racker leben im ländlichen Paradies an der Pötingstraße. „Die drei Ponys spiegeln die unterschiedlichen Charaktere von Kindern wieder“, lacht Steffi. „Ben kennt den Umgang mit Kindern am besten. Er ist völlig entspannt und sehr lieb. Nur beim Futter will er ganz vorne dabei sein. Willi ist jung und ein richtiger Quatschkopf. Er kommt auf alle möglichen Ideen. Er wirft gerne Dinge um, will ausprobieren und trägt vieles einfach aus Spaß durch die Gegend. Ben kann auch gut von einem Kind geführt werden, bei Willi ist es andersherum: da führt er das Kind – das geht also eher nicht. Willi findet sich einfach selber gut. Na ja, und Zuma ist sensibel und ruhig und auch sehr entspannt.“ Auf Dauer sollen die drei Zuwachs bekommen, aber Steffi wollte erstmal durchstarten und einen Anfang wagen. „Im Mai habe ich angefangen. Ich habe Kooperationen mit Kindergärten und ich führe Workshops durch. Es gibt Eltern-Kind-Gruppen, aber auch Kindergeburtstage und Ferienangebote. Was ich möchte: Die Pferdefreunde von morgen auf eine ganzheitliche und erlebnisreiche Weise fördern. Ich möchte den Kindern einen guten Umgang mit den Tieren vermitteln. Ich möchte, dass die Freundschaft zwischen den Ponys und den Kindern im Mittelpunkt steht. Die Kinder sollen die Bedürfnisse eines Ponys verstehen und einen liebevollen Umgang mit den Tieren erlernen. Wir fördern eine altersgerechte Herangehensweise und vermitteln kindgerecht Wissen im Umgang mit den Ponys.“ Für Steffi Högener ist der wahr gewordene Traum ein Neuanfang. „Ich hätte gerne noch eine pferdebegeisterte und gut mit Kindern umgehende Unterstützung – weiblich oder männlich. Das Alter ist egal. Aber ich möchte das Projekt gerne ausbauen. Neben der Kooperation mit den Kitas möchte ich Wanderungen mit den Tieren machen und kann mir vorstellen, in Zukunft mit den Ponys auch den Seniorenbereich abzudecken – beispielsweise bei einem Besuch in einer Altenhilfeeinrichtung. Auch eine Projektanfrage aus Gevelsberg gibt es bereits.“
Steffi Högener will nach vorne schauen und das tun, was ihr gut tut und Spaß macht. Kontakt per E-Mail unter Ponyschule.Hoegener@gmx.de oder mobil unter 01578/8338561.anja