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Darum legen Motivierte das Deutsche Sportabzeichen ab

In Hattingen war der Aktionstag gut besucht, in Witten musste er abgesagt werden. In IMAGE erzählen Sporttreibende, aus welchem Anlass sie vorbeikommen.

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Die Sonne strahlte und die Gesichter der Anwesenden auch – gepaart mit ein paar Schweißperlen auf der Stirn. Sie waren zufrieden, genauso wie der Sportabzeichen-Beauftragte des Stadtsportverbands Hattingen, Gisbert Tiede. Der jährliche Aktionstag wurde rund um den Sportplatz in Welper und dem nahegelegenen Freibad ausgerichtet. Um die 20 Personen absolvierten Disziplinen. Das IMAGE-Magazin war vor Ort dabei.
Es gibt unterschiedliche Motivationen. „Ich habe früher Leichtathletik gemacht und wollte vor ein paar Jahren schauen, ob ich es noch kann. Wie es ist, wieder in die Weitsprunggrube zu springen“, erzählt Sabine Gerdes, die seit zehn Jahren ihr Abzeichen ablegt. Der Weitsprung klappte und die 59-Jährige lernte neue Disziplinen kennen – etwa den Standweitsprung der zur Kategorie Kraft gehört, da man sich aus dem Stehen mit angespannter Beinmuskulatur abstößt.
Seit über 20 Jahren legt die ehemalige Handballerin Ulrike Kosik ihr Abzeichen ab. „Es ist immer ein Anreiz, auch wenn man älter wird, nach wie vor solche Disziplinen zu schaffen. Es macht immer Spaß, verschiedene Möglichkeiten zu probieren, die man im Alltag nicht macht“, so die 68-Jährige, als sie gerade in den Ring zum Kugelstoßen trat. Auf den Schwimmnachweis, den man ebenfalls für das Sportabzeichen benötigt, geht sie ein: „Beim Schwimmen habe ich nochmal bewusster gelernt, wie man die Technik beim Brustschwimmen oder Kraulen anwendet.“ Was sie ebenfalls nutzt ist das Angebot der Abnahme für die Fahrradstrecken (statt Laufen oder Sprinten). „So kann man alles an einem Tag schaffen.“
Das ist ein Anreiz, der viele dazu bewegt, am Aktionstag in die Sportschuhe zu steigen.

Gisbert Tiede, Sportabzeichen-Beauftragter des SSV Hattingen, erklärt dazu: „Ich mache mich das ganze Jahr über fit. Das lasse ich mir durch das Sportabzeichen bescheinigen, wenn ich die Disziplinen erfülle.“ Denn ein bisschen Vorbereitung ist sinnvoll, doch auch Untrainierte können sich versuchen und dranbleiben. Teilgenommen hat mit Frank Simon jemand, der sich erstmalig am Sportabzeichen probieren wollte. Der 50-Jährige ist schon viele Marathons gelaufen. Daher fielen ihm die 3000 Meter nicht schwer. Auch bei den anderen Disziplinen schlug er sich gut. Er machte sich sogar im Vorfeld schon lange am Platz warm. So ist es bei Frank Simon, der den Schleuderball meisterte. Eigentlich wollte er nur mal vorbeischauen und das Abzeichen einmal ablegen. Nun möchte er doch dabeibleiben.
„Manche haben den Anreiz dranzubleiben, wenn sie eine Disziplin testen und sie nicht direkt gelingt, etwa der Schleuderballwurf“, erklärt Rainer Vogt, der Sportabzeichen-Beauftragte des Stadtsportverbandes Witten. Er musste den für das letzte Augustwochenende geplanten Tag ausfallen lassen, weil noch Arbeiten im Wullenstadion anstanden und die Laufbahn nicht nutzbar war. Möglicherweise soll es Ende Oktober in Witten einen Aktionstag geben, sonst erst wieder 2026.
Von Hendrik Steimann