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Gesundheit

Darmkrebs: Durch Vorsorge bessere Heilungschancen

Beeindruckende Bilder beim Krebshilfe-Vortrag und ein neues Vortrags-Thema: Hautkrebs.

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Dr. med. Andreas Tromm, Internist und Gastroenterologe, und Chefarzt Priv. Doz. Dr. Benno Mann, Klinik für Allgemeine und Spezielle Viszeralchirurgie, Robotic Surgery, Augusta-Kliniken.

Die Krebshilfe Sprockhövel/Hattingen hat ihre erfolgreiche Vortragsreihe „Krebsgeschichten” aus den Jahren vor der Corona-Pandemie wieder aufgenommen. Im neuen Veranstaltungsraum im Café Metamorphose erleben die Zuhörer nicht nur interessante Vorträge, sondern haben im persönlichen Rahmen auch die Möglichkeit, zu einem Kontakt mit den Experten.
Beim Thema Darmkrebs legten Dr. Andreas Tromm und Dr. Benno Mann beeindruckende Bilder und Statistiken vor. Seit mehr als zwanzig Jahren gibt es die Vorsorgeleistung (Darmspiegelung oder Koloskopie) in Deutschland über die Krankenkassen - derzeit alle zehn Jahre bei Männern ab 50 Jahre und bei Frauen ab 55 Jahre. Aber: Nur jeder 5. Anspruchsberechtigte nimmt die Vorsorge auch wahr. Dabei ist jede 8. Krebserkrankung ein Darmkrebs und je früher die Diagnose kommt, desto größer sind die Heilungschancen. Beide Ärzte machen deutlich: Vorsorge rettet Leben. In den allermeisten Fällen sind sogenannte Polypen die Vorstufe von Darmkrebs. Werden sie im Rahmen der Vorsorge entdeckt und abgetragen, hat der Betroffene hervorragende Chancen, gar nicht erst zu erkranken. Seit Einführung der Vorsorge-Koloskopie ist die Sterblichkeit um 40 Prozent gesunken. Verletzungen des Darms sind bei den Eingriffen sehr selten. Sind chirurgische Eingriffe notwendig, kommen zunehmend robotik-assistierte Verfahren zum Einsatz. Benno Mann ist einer der ersten Chirurgen, der in Deutschland damit bei Darmoperationen gearbeitet hat. Seit 2010 nehmen Robotik-Eingriffe immer mehr zu und ersetzen den sogenannten großen Bauchschnitt. Sie ermöglichen eine dreidimensionale Operation und bieten dem Operateur eine deutlich größere Bildgebung. Die Liegezeit der Patienten konnte durch dieses Verfahren deutlich verringert werden.
Wie immer ist neben genetischen Faktoren in der Prophylaxe die Lebensweise wichtig. Der Verzicht auf Rauchen und Alkohol, kein Übergewicht und Bewegung sowie wenig rotes Fleisch und viel Obst und Gemüse stehen dabei ganz oben auf dem Lebensplan.
Darmkrebs wird in Stadien eingeteilt - je nach Schwere der Erkrankung. Aber: dank den Fortschritten in der Medizin kann auch ein Betroffener mit Metastasen in Leber oder Lunge noch Jahre auf eine gute Lebensqualität hoffen.
Ihren Vortrag ergänzen die beiden Mediziner durch beeindruckende Bilder von Darmkrebs-Operationen, bevor sie im Anschluss die Möglichkeit zum Gespräch bieten. Das wird gerne angenommen. Deutlich wird auch: Jeder Krebsfall ist anders. Deshalb ist die Besprechung in der Tumorkonferenz von großer Bedeutung. Hier kommen alle Experten zusammen, um für den Betroffenen eine individuelle Behandlung zu finden. Ein weiterer Vortrag beschäftigte sich mit dem Versorgen als „letzte Hilfe“ bei palliativen Patienten. Dr. med. Franz Krizanits ist Palliativmediziner und Geschäftsführer des Palliativmedizinischen Dienstes EN-Kreis. Er berichtet von der Versorgung der Betroffenen inklusive der Angehörigen und den Herausforderungen bei diesem Thema.
Hier gibt es zu diesem Thema Hilfe: Palliativmedizinischer Dienst Ennepe-Ruhr: Brüderstraße 4, 58285 Gevelsberg, Telefon 02332 5513052, E-Mail sekretariat@palliativnetz-en.de; Ambulanter Hospizdienst: Pferdebachstr.aße 39a, 58455 Witten, Telefon 02302/175 2626; Ansprechpartnerinnen sind Susanne Gramatke und Andrea Glaremin; E-Mail: ahd@diakonie-ruhr.de. Regionalgruppe Hattingen: Silvia Kaniut und Andreas Fleer, Koordinatoren, Büro Holschentor Hattingen, Talstraße 8, Telefon 02324 380 930 70 oder mobil Mobil 0174 97 97 029 (Kaniut) und 0151 57 99 28 81 (Fleer); E-Mail AHD-Hattingen@gmx.de oder AHD-Fleer@gmx.de.
Am Mittwoch, 26. Juni, 18 bis 19.30 Uhr, referiert Dr. med. Stefanie Fritzlar (Foto), Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten, zum Thema Hautkrebs. Sie wurde in Recklinghausen 1983 geboren. Nach ihrem Abitur studierte sie Medizin in Bochum. Ihre Begeisterung für die Dermatologie entdeckte sie bei einer Famulatur in der Universitätsklinik Bochum. Hier und in einer Praxis in Gelsenkirchen absolvierte sie ihre Facharztausbildung. Nach dem Facharzt arbeitete sie als angestellte Ärztin in einer Praxis in Gelsenkirchen Buer. Heute führt sie gemeinsam mit Dr. Rebecca Matip die DERMA Hattingen, Privatpraxis für Hautkrankheiten, Allergologie und Naturheilverfahren. Passend zur bevorstehenden Sommersaison gibt sie Hinweise auf Vorbeugung und erklärt, warum die braune Haut kein Ausdruck von Erholung ist. Bei 7,4 Prozent aller im Krankenhaus behandelten Krebserkrankungen war Hautkrebs die Hauptdiagnose. Zwanzig Jahre zuvor lag der Anteil deutlich geringer bei 3,8 Prozent. Männer sind dabei häufiger betroffen als Frauen. Anmeldungen zum Vortrag sind möglich über das Café Metamorphose, Telefon 02324/708502.