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Cruise Tentare: Neue Installation am Saalbau

05.05.2023: Für das Ruhr Ding: Schlaf hat das Wiener Theaterkollektiv God’s Entertainment eine maritim anmutende, begehbare Gesamtinstallation entwickelt...

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An der Fassade des Saalbaus erwartet die Besucherinnen und Besucher eine überlebensgroße, aufgeblasene und begehbare Raumskulptur, deren Form unverkennbar an einen Oktopus erinnert. Die Skulptur steht für das sinnliche Begreifen seiner (Um-)Welt und ergänzt spannungsvoll die lebendige Szenerie im Inneren des Gebäudes, dem das Kollektiv von Künstlerinnen und Künstlern die Illusion eines Kreuzfahrtschiffes verleiht, inklusive Kabinenleben und Swimmingpool an Deck. Gleichzeitig ist jedes Detail der Installation eine präzise, künstlerische Setzung – und der Swimmingpool tatsächlich ein handgewebter Teppich.

„Tentakuläres Denken“ als empathisches Einfühlen in die Welt

Das Bild eines Oktopus weckt vielfältige Assoziationen, von alten Seefahrtsmythen bis hin zum Fußballorakel. Seit einigen Jahren ist es für viele sinnbildlich mit einem neuen Verhältnis von Mensch und Natur verknüpft. Das ‚tentakuläre Denken‘ steht für ein emphatisches Einfühlen in die Welt mit allen Teilen des Körpers. Einen großen Anteil an dieser Entwicklung trägt Donna Haraway, Naturwissenschaftlerin, Feministin und postmodern geprägt, die die hochintelligente Spezies in ihrem Buch Unruhig bleiben als neue Vorbilder beschreibt: Oktopoden sind fluide, kreative und queere Geschöpfe. Da sie früh von den Eltern getrennt werden, bewahren sie keine Traditionen im konservativen Sinne.

In Koproduktion von Urbane Künste Ruhr und dem Kulturforum Witten ist mit Cruise Tentare eine Installation entstanden, die den Wandel und die künstlerische Neuausrichtung des in den 1970er Jahren entstandenen Saalbaus lustvoll herausfordert und begleitet.

Das Wiener Kollektiv God’s Entertainment arbeitet seit 2006 in wechselnden Besetzungen in den Bereichen Performance, Happening, Visual Art und Sound und erforscht durch die Kombination von Live-Acts mit installativen Elementen neue Formen des Performativen. Ihre Aktionen, die sich den sozialen und politischen Themen unserer Zeit widmen, finden meist außerhalb von traditionellen Theaterräumen und in Interaktion mit dem Publikum statt.

Abendliche Performance und das Solicasino als besonderes Highlight des Eröffnungswochenendes

Neben der feierlichen Eröffnung um 11 Uhr mit der künstlerischen Leitung Britta Peters, der Vorständin des Kulturforum Witten Jasmin Vogel und Wittens Bürgermeister Lars König, erwartet die Besucherinnen und Besucher am 6. Mai in den Abendstunden noch ein performatives Highlight: Um 19 Uhr findet eine musikalische Performance der Künstler Matthias Kranebitter und Akiko Ahrendt im Saalbau statt. Im Anschluss daran können die Gäste ab 20 Uhr beim Solicasino Ihre Rente verzocken, denn der Klassiker des solidarischen Entertainments darf auch zur Eröffnung der Cruise Tentare nicht fehlen. An Bord des Kreuzfahrtschiffs Saalbau können die Besucherinnen und Besucher spielerisch das Angenehme (Spiel, Spaß, Zeitvertreib) mit dem Nützlichen (Spenden) verbinden: Pokerqueen of Hearts, Spielautomat, Witten dass…, die Uschi Gellers, Tombolakomplizen und viele weitere Asse im Ärmel warten nur darauf, den Gästen die Spendierhosen vom Leib zu reißen. Denn: Beim Verlieren gewinnen immer die anderen! Aber für knallharte Drinks, Likörchen und Softie-Musik wird natürlich gesorgt – versprochen.