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Gesundheit

Corona: Zwei Impfungen mit Impfstoff Nuvaxovid nötig

Vakzin ist kein klassischer Totimpfstoff – zugelassen in der EU für Menschen ab 18 Jahre.

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Deutschland wird bis zum 20. März voraussichtlich 3,8 Millionen Impfdosen des Unternehmens Novavax erhalten. Für das Gesamtjahr ist laut Gesundheitsministerium eine Lieferung von bis zu 34 Millionen Impfdosen vorgesehen. Da es sich bei dem Novavax-Präparat nicht um einen mRNA- oder Vektor-Impfstoff handelt, haben einige Landesregierungen die Hoffnung, dass sich damit auch bisher Ungeimpfte zur Impfung entschließen. Dies gilt insbesondere für Beschäftigte der kritischen Infrastruktur.
Für das Personal in Krankenhäusern und Pflegeheimen gilt ab dem 15. März eine Impfpflicht. Ob diese allerdings von allen Behörden und Arbeitgebern sofort umgesetzt wird, ist aufgrund der knappen Personaldecke insbesondere im Gesundheits- und Pflegewesen nach wie vor offen.

Doch was genau ist das für ein Impfstoff?
Dr. med. Willi Martmöller erklärt:

„Nuvaxovid (NVX-CoV2373) heißt das Vakzin von Novavax und wird der Gruppe der Proteinimpfstoffe zugeordnet und basiert auf im Labor produzierten Proteinen. Diese Labor-Proteine sind exakte Kopien jenes Spike-Proteins, welches das ursprüngliche Coronavirus umhüllt. Allerdings wurden die Labor-Proteine so verändert, dass sie weder eine Infektion auslösen, noch Schaden im Körper anrichten können. Der Impfstoff wird künstlich und massenhaft in Insektenzellen reproduziert. Zusätzlich wird ihm ein Adjuvans oder Wirkverstärker beigemischt, der die Reaktion des Immunsystems auf den Impfstoff verstärkt. Nach der Injektion erkennt der Körper die im Labor produzierten Proteine als fremdartig und bildet Antikörper und T-Zellen, die für eine gewisse Zeit im Körper verbleiben. So wird mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Covid-19-Infektion abgewehrt und ein Immunschutz aufgebaut. Dabei ist Nuvaxovid kein Totimpfstoff im klassischen Sinne. Er enthält genauso wie die mRNA- und Vektorimpfstoffe gegen Covid-19 keine vermehrungsfähigen Viren. Als Spaltimpfstoff enthält er aber auch keine vollständig abgetöteten Viren wie etwa der noch nicht zugelassene Impfstoff VLA2001 von Valneva, der zu den Ganzvirus-Impfstoffen gehört und damit als klassischer Totimpfstoff bezeichnet wird.“

Die Herstellung ist durch andere Vakzine bekannt
„Im Gegensatz zu den mRNA- und Vektorimpfstoffen kennen wir das Prinzip der proteinbasierten Impfstoffe mit einem gentechnisch hergestellten Antigen aber schon von anderen Impfstoffen. Dazu gehören beispielsweise der Hepatitis-B-Impfstoff, der Impfstoff gegen das Humane Papillomvirus (HPV) und der Herpes-Zoster-Impfstoff. Auch bei der Herstellung von Grippeimpfstoffen hat sich die Technologie von proteinbasierten Vakzinen seit vielen Jahren bewährt. Das könnte die Akzeptanz der Impfung zum Schutz vor Covid-19 in bestimmten Bevölkerungsgruppen erhöhen“, so Martmöller.
Zuerst zugelassen wurde das Vakzin in Indonesien und auf den Philippinen. Am 20. Dezember 2021 wurde Nuvaxovid für Menschen ab 18 Jahre in der EU zugelassen. Einer im Sommer 2021 veröffentlichten Studie mit mehr als 30.000 Teilnehmern zufolge ist dieser Corona-Impfstoff aus dem Hause des US-Herstellers Novavax hoch effektiv. Er wirkt ähnlich stark wie die bereits zugelassenen mRNA-Impfstoffe von BioNTech und Moderna. Für den vollständigen Impfschutz sind zwei Impfungen im Abstand von drei Wochen nötig. Der Impfstoff ist als gebrauchsfertige Flüssigformulierung in einem Fläschchen mit zehn Dosen konfektioniert, die bei 2 bis 8 °C gelagert werden. anja