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Rund ums Haus

Corona-Effekt dahin: Es gibt wieder mehr Einbrüche

Statistiken belegen Anstieg der Fallzahlen.

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Wenn man der Corona-Pandemie etwas Positives abgewinnen wollen würde, dann wären da sicherlich die massiv gesunkenen Einbruchszahlen in der Zeit von Lockdowns, Kontakt- und Reiseverboten sowie Quarantäne. „Gelegenheit macht Diebe“ heißt es im Volksmund, und spätestens am 16. März 2020 fehlten Kriminellen die Gelegenheiten zum Einbruch, denn dort wurde der erste Lockdown beschlossen und plötzlich saßen wir alle fast ununterbrochen zu Hause in unseren eigenen vier Wänden. Mittlerweile ist die Pandemie so gut wie vorüber und das hat auch Einfluss auf die Kriminalität: „Volksfeste, Weihnachtsmärkte und andere Veranstaltungen haben in unseren Kommunen erfreulicher Weise wieder im vollen Umfang stattgefunden, erhöhen aber leider auch Möglichkeiten zur Begehung von Straftaten“, so die Kreispolizeibehörde Ennepe-Ruhr-Kreis.

Kriminalstatistiken 2022 zeigen deutlichen Anstieg
Die „Polizeiliche Kriminalstatistik 2022 der Kreispolizeibehörde aus dem EN-Kreis“ zeigt es deutlich: Gab es 2019 noch 275 Wohnungseinbrüche im EN-Kreis, so waren es im ersten Coronajahr 50 weniger, also: 225. Die wenigsten Wohnungseinbrüche gab es 2021 mit 173. Im vergangenen Jahr stiegen die Zahlen rasch wieder an auf insgesamt 302 Wohnungseinbrüche.
In Hattingen gab es 2022 insgesamt 60 polizeilich erfasste Wohnungseinbrüche und damit 21 mehr als im Vorjahr.
In Sprockhövel machten sich 41 Mal Einbrecher an fremden Eigentum zu schaffen. Hier waren es im Vergleich zum Vorjahr 13 Fälle mehr.
Laut Kriminalstatistik des Polizeipräsidiums Bochum gab es in Witten 2022 insgesamt 139 Wohnungseinbrüche. Im Vorjahr waren es lediglich 103 und im ersten Coronajahr 2020 sogar nur 82. Im Vergleich zum letzten Vor-Pandemiejahr 2019 ist in Witten ein Anstieg der Wohnungseinbrüche um 4,51 Prozent zu verzeichnen.

Wohnungseinbrüche bleiben im Fokus der Polizei
Zur Veröffentlichung der aktuellen Kriminalstatistik des EN-Kreises Ende Februar wurde festgehalten: „Die Anzahl der Diebstahlsdelikte und Wohnungseinbrüche, die in der Pandemiezeit deutlich rückläufig waren, haben wieder das Niveau der Vorjahre erreicht.“ In der Kriminalstatistik aus dem EN-Kreis heißt es zudem: „Im Bereich der Gewalt- und Straßenkriminalität sowie der Einbruchskriminalität sind ebenfalls steigende Fallzahlen wahrnehmbar, allerdings deutlich unter dem Niveau von vor 2017.“ Zum Vergleich: 2017 hatte der EN-Kreis 544 Wohnungseinbrüche zu verzeichnen. Auch in Witten waren die Einbruchszahlen vor 2018 wesentlich höher. Die Kreispolizeibehörde Ennepe-Ruhr-Kreis weist deshalb extra darauf hin: „Die Bekämpfung des Wohnungseinbruchsdiebstahls bleibt weiterhin im Fokus der KPB Ennepe-Ruhr-Kreis. Entsprechend werden die Beamt*innen zielgerichtet dort eingesetzt, wo Einbrüche stattgefunden haben oder dies zu erwarten ist.“

Aktuelle Entwicklung
Was die Statistik nicht zeigt ist die aktuellste Entwicklung. Auf Anfrage nach aktuellen Zahlen wurde Image von der Kreispolizeibehörde Ennepe-Ruhr-Kreis lediglich auf die Kriminalstatistik 2022 verwiesen. Es fällt jedoch auf, dass für Sprockhövel allein für die ersten zwei Monate in 2023 bereits sieben Pressemitteilungen der Polizei zu Wohnungseinbrüchen erschienen sind und damit weit mehr als in Hattingen oder Witten.

Viele Einbrüche durch Schutzmaßnahmen nicht erfolgreich
Zum Thema „Prävention“ äußern sich die Polizeibehörden wie folgt: „Beliebte Angriffspunkte für Einbrecher sind alle schlecht gesicherten Gebäudeöffnungen (Haustür, Wohnungseingangstür, Balkontüren, Terrassentüren, Fenster, Kellerzugänge, usw.). Dass man sich vor einem Einbruch schützen kann, zeigt die Erfahrung der Polizei: Mehr als 40 Prozent der Einbrüche bleiben im Versuch stecken, nicht zuletzt wegen sicherungstechnischer Einrichtungen.“ Wie sich die Einbruchszahlen im Laufe des Jahres noch entwickeln werden, lässt sich nur mutmaßen. Bis dahin ist es wohl das Beste auf Präventionsmaßnahmen zu setzten.nxs