3. Impfung für alle Personen ab 18 Jahren empfohlen
Dr. Arne Meinshausen
Alle haben gehofft, dass mit einer breit aufgelegten Impfaktion die Corona-Pandemie besiegt wäre. Leider hat die hochansteckende Deltavariante gezeigt, dass eine zweifache Corona-Impfung nicht sicher vor einer Infektion schützt und die Schutzwirkung nach ca. sechs Monaten nachlassen kann. Zum Glück ist bei geimpften Personen – im Gegensatz zu nicht geimpften Personen – der Krankheitsverlauf fast immer leicht. Auch geht von geimpften Personen eine viel geringere Infektionsgefahr aus. Nicht-Geimpfte sind ungefähr sieben Tage ansteckend, geimpfte Personen nur ca. einen bis drei Tage. Die in die Umgebung abgegebene Virusmenge ist bei Nicht-Geimpften viel höher als bei Personen mit Corona-Impfschutz.
Große israelische Studien haben jetzt gezeigt, dass eine Booster-Impfung (3. Impfung) fünf bis acht Monate nach der 2. Impfung einen deutlich besseren Schutz vor einer Corona-Infektion erbringt. Das entspricht auch unserem für andere Erreger häufig praktiziertem Impfschema: Zwei Impfungen mit kurzem Abstand und eine 3. Booster-Impfung nach sechs Monaten (Tetanus, FSME, Hepatitis B).
Um die sogenannte 4. Welle zu durchbrechen, läuft deutschlandweit zurzeit eine umfangreiche Booster-Impfaktion. Geimpft wird fast ausschließlich mit dem mRNA-Impfstoff von Biontech, selten mit dem mRNA-Impfstoff von Moderna. Im Gegensatz zu den ersten beiden Impfungen ist bei einer Booster-Impfung von einem deutlich gesteigerten Impfschutz schon nach einem bis zwei Tagen auszugehen, da unser Abwehrsystem bereits über eine hohe Anzahl von Erinnerungszellen verfügt.
Eine Booster-Impfung wird jetzt für alle Personen ab 18 Jahren empfohlen, deren 2. Impfung ungefähr sechs Monate zurückliegt. Nachdem die meisten über 70-Jährigen bereits „aufgefrischt“ sind, laufen im Moment die Impfungen der übrigen Personengruppen.
Wie kommt man in Witten an eine Booster-Impfung?
Die meisten Wittener Hausärzte und Fachärzte sind in dem Ärztenetz ÄQW (Ärztliche Qualitätsgemeinschaft Witten) zusammengeschlossen. Die ÄQW hat auf ihrer Internetseite (aeqw.de) eine Liste mit 26 Praxen mit über 50 Ärzten aufgeführt, die kurzfristig Termine für Erst-, Zweit- und Dritt-Impfungen vergeben. Um die Hausärzte zu entlasten, machen hierbei auch viele Facharztpraxen mit. Zusätzlich impfen im Gebäude der Firma Ostermann ÄQW-Praxen abwechselnd an fast jedem Wochentag (aeqw.de).
Impftermine können über die Internet-Terminvergabe der einzelnen Praxen oder telefonisch erhalten werden. Wenn eine Praxis keine kurzfristigen Termine mehr vergeben kann, springt eine andere Praxis ein. Weiterhin bestehen Impfmöglichkeiten über das wieder eröffnete Impfzentrum Ennepetal und den Impfbus des EN-Kreises.
Dr. Arne Meinshausen (Geschäftsführer ÄQW)