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Witten

BURGRUINE HARDENSTEIN

Neue Serie: Baudenkmäler in Witten!

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Witten kann auf eine jahrhundertealte Geschichte zurückblicken: Der 1975 eingemeindete Stadtteil Herbede wird erstmals 851 in den Annalen erwähnt. Witten selbst fand erst 163 Jahre später Anno 1214 erstmals eine urkundliche Erwähnung. Nicht wenige historische Bauten sind über die Jahrhunderte erhalten geblieben. IMAGE möchte Ihnen einige davon in loser Folge vorstellen. Heute nehmen wir die Burgruine Hardenstein in den Blick.
Burgruine Hardenstein ist fast 670 Jahre alt
Idyllisch am Südufer der Ruhr entstand zwischen 1345 und 1354 die Wasserburg Hardenstein, in die Heinrich II. von Hardenberg mit seiner Familie einzog. Erstmals urkundlich erwähnt wurde 1363 die Burgkapelle. Obwohl der Hausherr die eigentliche Herrschaft Hardenberg an Graf Gerhard I. von Jülich-Berg im heutigen Velbert verkaufen musste, nannten sich seine Nachfahren weiterhin „Hardenstein“. Ihnen gemein war wohl die häufige Sorge ums liebe Geld. 1439 ging die Wasserburg durch Heirat der Tochter des letzten Hardenbergers Heinrich V. an Robert Stael von Holstein über.

Wie es sich für eine Wasserburg gehört, war das zweigeschossige teilunterkellerte Burghaus von Wassergräben umgeben, die aber später zugeschüttet wurden. Hinsichtlich der Burg ist überliefert, dass sie in der Zeit von 1430 bis 1440 um eine Schildmauer und zwei flankierende Türmen mit Schießscharten in der Form eines um 180 Grad gedrehten Schlüssellochs zur Hauptangriffsseite nach Süden erweitert wurde. Im Südostturm zeugen gefundene Steinkugeln davon, dass sich dort vermutlich eine Pulverkammer befand.
In einer dritten Bauphase wurde die Hauptburg von einer Vorburg umgeben. Das untere Tor in der Vorburg wurde von einem kleinen eingebundenen eckigen Turm flankiert. Von der Vorburg sind heute noch große Teile der Ringmauer, zwei Tore und ein viereckiger Flankierungsturm vorhanden. Im Innenbereich des Hauptgebäudes sind heute noch einige Kaminanlagen zu erkennen. Der heutige überwiegende Baubestand ist somit spätmittelalterlich. Leider stürzte 2010 eine Zwischenmauer der Hauptburg ein. Eine Sanierung wurde 2012 abgeschlossen.
Burg Hardenstein ab dem 16. Jahrhundert nicht mehr bewohnt
Überliefert ist ebenfalls, dass die Burg ab dem 16. Jahrhundert nur noch selten als Wohnsitz genutzt, später schließlich aufgegeben wurde und seit dem 18. Jahrhundert verfiel. 1860 erfolgte zwar noch mal ein neuer Innenputz der Burg, jedoch fanden in den Jahren danach Steine, Balken, Beschläge, kurz alles, was irgendwie zu gebrauchen war, neue Besitzer. Beim Bau der Bergisch Märkischen Eisenbahn um 1875 wurde in der Vorburg ein 8 m tiefer Brunnen für die zukünftige Wasserversorgung von Mensch und Tier gebaut. Bei einem großen Bombenangriff 1945 auf Witten fiel eine Fliegerbombe auch auf den Vorburghof der Burgruine und verschüttete den Burgbrunnen, der später wieder freigelegt und in Funktion gebracht wurde.
1973 zog auch die letzte Pächterin aus einem von ihr noch bewirtschafteten Gebäude aus. Wegen Einsturzgefahr wurde auch dieses Haus später mit Hilfe des THW abgebrochen. Die Burgruine 1974 pachtete die Stadt Herbede die Burg von der Erbengemeinschaft Frielinghaus, ein Jahr später trat die Stadt Witten in den Pachtvertrag ein.