„Ich stehe für eine Stadt, die wieder funktioniert – mit klaren Prioritäten, einer handlungsfähigen Verwaltung und echten Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit“, formulierte Dirk Leistner mitten im Bürgermeister-Wahlkampf seine Ziele. Seit wenigen Wochen hat er „den Hut auf“. Jetzt sprach der neue Bürgermeister mit der Presse.
Neuer BM Dirk Leistner
Dirk Leistner wurde in Bochum geboren, zog vor 23 Jahren aber mit seiner Frau nach Bommern und gründete hier seine kleine Familie. Verwaltung kann er, wie ein Blick auf seinen Lebenslauf zeigt: 1997 schloss Dirk Leistner sein Studium an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW in Dortmund als Diplom Verwaltungsbetriebswirt ab. In die Praxis ging es im gleichen Jahr als IT Sachbearbeiter in die VHS der Stadt Bochum. 1999 dann der Wechsel als Softwareentwickler, ebenfalls der Stadt Bochum. Die nächste Aufgabe folgte 2012 für fünf Jahre als Projektleiter im Zentralen Projektmanagement, bevor Dirk Leistner für zwei Jahre die Leitung des Servicecenters und schließlich von 2019 bis 2025 die Leitung des Referates für Service übernahm. Die Politik kam erst sehr viel später als neues Ziel hinzu.
Aus der IT- und Servicewelt in die Politik
Warum sein Wechsel in die Politik? „Weil ich möchte, dass Witten wieder eine Stadt ist, auf die wir alle stolz sein können – mit einer lebendigen Innenstadt, funktionierenden Strukturen und einem Alltag, der entlastet statt frustriert.“ Bis dahin hörten die Wittener seinen Namen eher nicht in Zusammenhang mit der Partei der Sozialdemokraten, denen er angehört.
Verwaltungsprofi will Witten verbessern
Wo sieht der neue Bürgermeister seine Schwerpunkte? „Ich kenne Verwaltung, ich höre zu, und ich weiß, wie man Veränderung möglich macht. Als Vater von drei Kindern, Verwaltungsprofi und jemand, der seit über 20 Jahren hier lebt, will ich dafür sorgen, dass wir in Witten wieder gut und gerne leben – mit bezahlbarem Wohnraum, sicheren Wegen, guten Schulen und einer Stadt, die für ihre Menschen da ist“, so seine Vorstellungen und Ziele. Zu tun gibt es bekanntlich viel in der Ruhrstadt. Als IT-Fachmann mit Blick für Optimierungsmöglichkeiten in der Verwaltung wartet da sicherlich noch ein weites Feld auf eine Neuordnung und Optimierung – mit offenem Ohr und ruhiger Hand.
Zukunft des Stadtmarketing Witten entscheidet sich
Eine Richtungsentscheidung zeichnet sich direkt beim Stadtmarketing ab: Zu Beginn seiner fünfjährigen Legislaturperiode deutet sich nicht nur ein Wechsel an der Spitze an, sondern womöglich eine ganz neue Struktur. Hatte Dr. Silvia Nolte das Amt von 2018 bis Ende März 2023 geführt, übernahm Sandra Gagliardi diese Aufgabe im Juni des gleichen Jahres, um Ende 2024 wieder auszusteigen. Ihr folgte Mark Kohlberger, der zu seiner Aufgabe als Geschäftsführer der WABE fortan auch das Stadtmarketing als Interims-Geschäftsführers leitete. Am 15. Dezember – die neue IMAGE wird an dem Tag gerade gedruckt - entscheidet eine politische Mehrheit nun darüber, ob die Verwaltung eine Integration der Stadtmarketing-Aufgaben in das Kulturforum prüfen soll.
Das erklärte Ziel ist, langfristig tragfähige Strukturen zu schaffen, die sowohl den Anforderungen der Stadt Witten als auch denen der Wirtschaft gerecht werden. Das Stadtmarketing organisiert schließlich viele Führungen, kleine und große Veranstaltungen wie den Weihnachtsmarkt, die Zwiebelkirmes, die Wochenmärkte sowie den Ticket Service, um die Lebensqualität und Attraktivität Wittens zu fördern.
Bürgermeister Dirk Leistner. „Die Zukunft der Stadtmarketing GbmH ist aber keine Bürgermeister-Entscheidung, sondern liegt am 15. Dezember zunächst in den Händen des Stadtrates.“ In den umfangreichen Prüfungsprozess sind natürlich der Beirat der Stadtmarketing Witten GmbH sowie der Verwaltungsrat der Kulturforums einbezogen.
Ein Bürgermeister für alle
Den Schritt in die Politik machte der neue Bürgermeister erst in diesem Jahr – reiflich überlegt und in Absprache mit seiner Familie. Jedoch, einen „roten Teppich“ braucht Dirk Leistner offensichtlich nicht. So hat er als Bürgermeister beispielsweise auch Anspruch auf einen Dienstwagen, tauscht jedoch das vierrädrige Gefährt gerne auch einmal mit einem Fahrrad. Ziele lassen sich auf verschiedenen Wegen erreichen. Von Matthias Dix