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Witten

Brunebecker Bach schlängelt sich jetzt an Günnemann Kotten vorbei

Seit unzähligen Jahren kannte der Brunebecker Bach nur eine Richtung: immer nur geradeaus am Günnemann Kotten vorbei...

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Der Brunebecker Bach schlängelt sich jetzt hinter dem Günnemann Kotten über eine Wiese. Bauleiter Klaus Engelberg und Vorsitzender Marc Junge begutachten die Baustelle.

Damit er sich aber zukünftig über eine angrenzende Wiese schlängelt, setzten die fleißigen Vereinsmitglieder des Günnemann Kotten e.V. in Rüdinghausen Bagger und Schaufel ein und gruben ihm ein neues Bett. Für die Aktion waren biologische Gründe und der Hochwasserschutz ausschlaggebend.
Der Bach selber zählt als Emschergewässer und kommt vom Schneer Weg ins Brunebecker Tal. Ursprünglich gehörte er zu einer Mühle, die vor langer Zeit oberhalb des Geländes an der Erbstollenstraße gestanden hatte, erklärt Diplom-Biologe und Bauleiter Klaus Engelberg, der maßgeblich und ehrenamtlich in dem Projekt eingebunden ist. Das Ziel lautet mittel- bis langfristig, das gesamte Brunebeckertal bis hin zum Schneer Weg zu renaturieren.
Im ersten Schritt sollte daher der Bachverlauf über die hinter dem Kotten liegende Wiese führen. Das bedeutete, die Nachbarn zu überzeugen, sich - schweren Herzens - von dem alten Bachlauf zu trennen und nicht mehr jeden Tag das geliebte Plätschern des Wassers zu hören. Auf der Habenseite steht für die Nachbarn jetzt eine deutlich niedrigere Hochwassergefahr.
Der Bach sollte, so der Plan, auf der Wiese dann nicht mehr geradeaus fließen, sondern sich schlängeln, um Abschnitte mit einer unterschiedlichen Fließgeschwindigkeit zu bekommen, damit sich eine deutlich vielfältigere Pflanzen- und Tierwelt entwickeln kann. „Das Grundstück hat nun eine Größe, um als ökologischer Entwicklungsschwerpunkt in die Umgebung auszustrahlen“, so der Biologe.

Schlechtes Wetter verzögerte die Arbeiten
Die Arbeiten zur Verlegung des Bachlaufs begannen Anfang Dezember letzten Jahres. Schlechtes Wetter verzögerte den Umbau, während die Kosten beträchtlich stiegen. Die Hauptarbeiten übernahm ein Bagger. Da, wo er nicht hinkam, musste die Uferbefestigung in Handarbeit gelöst werden. Durch den neuen Verlauf, hat sich die Länge des Baches um 25%, also ungefähr um 100 m erhöht.
Das vorhandene Substrat wurde weiterverarbeitet, um nicht Krankheiten zu übertragen. Die angrenzende Wiese säten die fleißigen Helfer mit einer Grassorte ein, die auch den Schafen schmeckt, die dort grasen sollen. „Nebenan wird auch eine Obstwiese entstehen“, so Marc Junge, der als 1. Vorsitzender seit Jahren den Wiederaufbau des Günnemann Kottens voran treibt.
„Am Anfang bestimmte die Baggerschaufel den Weg, danach macht der Bach es selbst. Wir werden bald Teich- und Bergmolche und auch den Bachflohkrebs als Blätterzerkleinerer sehen. Sie fangen, was der Bach mit sich führt“, freut sich Biologe Klaus Engelberg über den Bach, dem seine Natürlichkeit zurückgegen wurde. dx