BrilLE-Theater: Die Leidenschaft zum Beruf gemacht

Bereits seit 20 Jahren tourt die Gründerin und Leiterin des Wittener BrilLE-Theaters Britta Lennardt mit ihrem Ensemble durch ganz Deutschland...

Meist kommen bis zu 150 Kinder, Jugendliche und Erwachsene, wenn sie zu einer Aufführung einladen. Die Grenze setzt meist der Veranstaltungsraum.
Theaterchefin aus Leidenschaft
Britta Lennardt spürte ihre Begeisterung für das Theater schon in jungen Jahren. Sie wurde Lehrerin und Mutter, widmete sich nach ihrer Elternzeit aber schließlich ganz dem Theaterspiel. So entstand eines Tages das mobile BrilLE-Theater mit Sitz in der Steinstraße 15. Es zählt heute mit Darstellern, Büro und Technik 15 Mitwirkende, die meist aus Witten und Umgebung kommen. „Ich habe meine Leidenschaft zum Beruf gemacht - mit Hobby hat das aber nichts mehr zu tun“, so Britta Lennardt.
Der Name des BrilLE-Theaters setzt sich zum einen aus dem Vor- und Zunamen von Britta Lennardt zusammen. Zum anderen möchte das mobile Kindertheater bewusst einen Blick durch eine imaginäre Brille auf die Welt werfen, mit Witz und Tiefgang begeistern, berühren und zum Nachdenken einladen. Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche im Alter von 4 bis 12 Jahre. „Wir wollen in den Austausch mit Kindern gehen. Deshalb erzählen wir Geschichten, in denen wir einen Ausschnitt vom Leben zeigen. Oftmals bekommen wir die Bestätigung, dass es auch den Erwachsenen gefallen hat.“
Stücke über Würfelbrot und Quastenför
Die Aufführungen sind überschrieben mit „Fliegen lernen mit Peter Pan“ und „Ringa von Rattenau“. In „Würfelbrot“ lässt Tante Lisa ihren autistischen Sohn Valentin für unbestimmte Zeit bei Onkel Walter. Die Welt von Valentin gehorcht aber eigenen Regeln. Pauline hat es im Stück „Quastenför“ nicht leicht: Morgens kann sie ihre Socken und Schulsachen nicht finden, tritt auf dem Schulweg in Hundehaufen und fällt in der Schule die Treppe hinunter. Für sie ist das jedoch nicht ihre Schuld, sie wird von einem Quastenför geplagt. Zum Jahresausklang stehen dann die Stücke „Das Weihnachtsleuchten“ und „Wie Engel fliegen lernen“ auf dem Programm.
„Die Kinder sollen sich in den Stücken wiederfinden, immer ernst genommen werden und letztendlich ihre Resilienz steigern. Das Schöne ist, dass Kinder so unmittelbar reagieren, laut und oft spontan lachen“, so Britta Lennardt im schönsten Job der Welt.
Auch Nachhaltigkeit wird groß geschrieben
Sechs Theaterstücke umfasst das Repertoire, mit dem das BrilLE-Theater im Auto quer durch Deutschland tourt und rund 85 mal im Jahr auftritt. Selbstreflektiert kompensiert das Theater die CO2-Ausstöße der Fahrten im Nachgang durch die Beteiligung an klimaschonenden Projekten. Auch werden Requisiten, Kostüme und Bühnenbilder zunächst repariert und erst dann ersetzt, wenn sie wirklich ausgedient haben.  dx