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Natur & Garten

Braunkehlchen Vogel des Jahres

Die Wahl zum Vogel des Jahres ist abgeschlossen: mit großem Vorsprung wurde das Braunkehlchen gewählt.

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Mit großem Abstand folgten Feldsperling, Neuntöter, Trauerschnäpper und das Teichhuhn. Der stark gefährdete Wiesenbrüter löst damit den Wiedehopf ab.
Bei der bereits seit 1971 durchgeführten Wahl erhielt das Braunkehlchen 43 Prozent aller Stimmen. Der relativ kleine, nur 12 bis 14 Zentimeter große und 15 bis 24 Gramm leichte Vogel trägt eine Augenbinde, was ihm auch die Bezeichnung „Wiesenclown“ eintrug. Brust und Kehle der Männchen sind orange-braun, der Rücken ist nur braun mit dunklen Flecken. Die Weibchen sind insgesamt etwas dezenter gefärbt.
Gerne hält sich das Braunkehlchen im Norden und Osten Deutschlands auf, ist dabei aber nicht auf eine spezielle Umgebung festgelegt: Es lässt sich sowohl in Gegenden mit trockenem Magerrasen, aber auch in Moor-Gebieten oder wiederum auf artenreiche Wiesen finden.
Gerne verweilt der kleine Vogel erhöht auf einer Staude, einem Schilfhalm oder einem Zaunpfahl und startet von dort aus seine Jagdausflüge nach Insekten. Zeigt sich jedoch ein Greifvogel am Himmel, streckt er sich und nimmt eine starre Haltung an, in der Hoffnung, in dieser „Pfahlstellung“ von den Greifvögeln übersehen zu werden.
Im August und September macht sich das Braunkehlchen auf den Weg, um seinen Winter in den tropischen Savannen südlich der afrikanischen Sahara zu verbringen. Bis zu seiner Rückkehr legt er so 5.000 Kilometer zurück. Gerne sucht der kleine Vogel nach seiner Rückkehr blütenreiche Wiesen und baut sich dort sein Nest aus Gräsern, Halmen und Moos.

Braunkehlchen in Witten nur auf dem Durchzug
Auch in Witten lässt sich das Braunkehlchen beobachten, zumindest zeitweise, wenn es als Zugvogel im April und vor allem in Mai Station auf den großen Wiesen im Ruhrtal, auf kleineren Wiesen im Wittener Süden oder im Ardey macht. Jörg Nowakowski von der NaWit konnte sie auch auf großen Feldern in Heven und Stockum beobachten, die sie zur Rast benutzen. Der in NRW vom Aussterben bedrohte Vogel brütet in Witten bereits seit Ende der 1970er Jahre nicht mehr. Die Gründe liegen darin, dass die extensiv genutzten Blumenwiesen der Landwirtschaft weichen mussten und nicht mehr als Futterreservoir zur Verfügung standen. In NRW lässt sich nur noch ein kleiner Bestand von ca. 200 Brutpaaren im Hochsauerlandkreis und im Kreis Siegen-Wittgenstein finden.

Landkärtchenfalter ist Insekt 2023
Zum Insekt des Jahres 2023 wurde übrigens der Landkärtchenfalter vom Bundesfachausschuss Entomologie im NABU ausgerufen. Der NaWit liegen Nachweise vor allem aus dem Kermelbachtal und dem Elbschebachtal mit ihren Bachsystemen und den durch eine regeläßige Mahd gepflegten artenreichen Wiesen mit ihrem Blütenangebot vor. Nawit.de/dx