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Rund ums Haus

Baukosten und Gebäudeenergiegesetz haben den Markt beeinflusst

Der Grundstücksmarktbericht Ennepe-Ruhr-Kreis: Auch die Leitzinserhöhungen und die Inflation haben erhebliche Auswirkungen.

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Die Fassade als Visitenkarte des Eigenheims hat zahlreiche Anforderungen zu erfüllen, ästhetisch ebenso wie in Sachen Energieeffizienz. Für die energetische Sanierung von Fassaden stellt der Staat großzügige Fördermittel bereit.Foto: djd/Saint-Gobain Weber

Der am 24. Februar 2022 begonnene Ukrainekrieg hatte erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft und somit auch auf Deutschland. Die durch die hohe Inflation ausgelösten Leitzinserhöhungen ließen die Zinsen für Wohnungsbaukredite gegenüber den Vorjahren stark steigen. Neben den auch stark angestiegenen Baukosten, hat wahrscheinlich auch die lang anhaltende Debatte um das Gebäudeenergiegesetz den Grundstücksmarkt beeinflusst.

Weniger Kaufverträge
Im Ennepe-Ruhr-Kreis konnte man feststellen, dass gegenüber den Vorjahren deutlich weniger Kaufverträge abgeschlossen wurden, die Preise von Wohnimmobilien gesunken sind und Neubauprojekte so gut wie nicht mehr realisiert wurden. Im Jahr 2023 wurden dem Gutachterausschuss 2.030 Kauffälle zugeleitet, von denen 1.702 Kauffälle ausgewertet werden konnten (ohne ungewöhnliche oder persönliche Verhältnisse). Diese auswertbaren Kauffälle erreichten einen Geldumsatz von 509,0 Mio. € und einem Flächenumsatz von 292,8 ha. Gegenüber dem Vorjahr ist die Anzahl der Kauffälle im Jahr 2023 nochmals gesunken (- 16 %) und lag damit rd. 30 % unter dem Niveau der Vorjahre.

Unbebaute Grundstücke - individueller Wohnungsbau
In dem Teilmarkt unbebaute Grundstücke/Bauland (individueller Wohnungsbau) konnten wieder nur 32 Verträge (Vorjahr: 33) ausgewertet werden. Die Anzahl der Kaufverträge von Baugrundstücken des individuellen Wohnungsbaus ist im Ennepe-Ruhr-Kreis seit 2014 (erstmals mit Witten) von rd. 200 kontinuierlich auf 32 gesunken. Da es aktuell im Ennepe-Ruhr-Kreis nur ein Neubaugebiet (mit unbebauten Grundstücken) gibt, werden derzeit Baulücken geschlossen, Hinterlandflächen bebaut und Gebäude abgerissen, um diese Grundstücke neu zu bebauen. Aufgrund des geringen Angebots wurden im Jahr 2023 einige Grundstücke zu sehr hohen Preisen (mehr als 30 % über dem Bodenrichtwert) verkauft, zum Teil lagen Kaufpreise aber auch auf dem Niveau der BRW.

Bebaute Grundstücke - Ein- und Zweifamilienhäuser
Die Anzahl der Kaufverträge ist 2023 gegenüber dem Vorjahr um rd. 10 % auf 534 gesunken.
Die durchschnittlichen Kaufpreise lagen in 2023 auf einem konstant niedrigeren Niveau als 2022 (freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser - 10 % und Doppel- und Reihenhäuser - 8 %).

Wohnungseigentum
Die Anzahl der Kaufverträge ist 2023 gegenüber dem Vorjahr auch bei den Eigentumswohnungen um rd. 18 % auf 639 gesunken. Hierbei ist festzustellen, dass insbesondere die Anzahl der verkauften Neubauwohnungen im Vergleich zu den Vorjahren stark rückläufig ist. Der durchschnittliche Kaufpreis für Wohnungseigentum im Weiterverkauf ist in der ersten Jahreshälfte von 2023 stark gesunken, während dieser in der zweiten Jahreshälfte stagnierte. Der durchschnittliche Kaufpreis lag im Jahresmittel rd. 7 % unter dem des Jahres 2022.  
Der Grundstücksmarkt hat im Jahr 2023 insgesamt (einschließlich der ungewöhnlichen und persönlichen Verhältnisse) mit 2.030 Kauffällen einen Geldumsatz von 602,8 Mio. € und einen Flächenumsatz von 382,4 ha erreicht.
Kaufverträge, bei denen anzunehmen war, dass sie durch ungewöhnliche oder persönliche Verhältnisse (z.B. Verkäufe innerhalb der Familie, Zugewinnauseinandersetzungen, starke wirtschaftliche Bindung zwischen den Vertragspartnern) beeinflusst waren, wurden ebenfalls registriert. 2023 waren 306 Kaufverträge mit ungewöhnlichen oder persönlichen Verhältnissen behaftet. 2023 wurden außerdem 22 Eigentümerwechsel durch Zuschlagsbeschlüsse der Amtsgerichte in Zwangsversteigerungsverfahren mitgeteilt.
(Quelle: Grundstücksmarktbericht EN-Kreis)

Als Duchschnittspreise für ein freistehendes Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von 160 Quadratmetern nennt der Grundstücksmarktbericht etwa 470.000 Euro, für eine Doppelhaushälfte oder ein reihenhaus mit 125 Quadratmeter Wohnfläche muss man etwa 395.000 Euro auf den Tisch legen.
Wer eine Eigentumswohnung erwerben wollte, musste mit 2220 Euro pro Quadratmeter rechnen. Für eine durchschnittliche Größe von 84 Quadratmeter entspricht dies 186.500 Euro.