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Auto & Mobilität

Automobilindustrie: (Noch) die bedeutendste Industrie

Die Automobilindustrie ist der mit Abstand bedeutendste Industriezweig in Deutschland und gemessen am Umsatz die größte Branche des Verarbeitenden Gewerbes.

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Vor der Probefahrt sollte im Rahmen einer schriftlichen Probefahrt-Vereinbarung festgehalten werden, wer bei einem Unfall die Kosten übernimmt.

Im Jahr 2023 erwirtschafteten die Unternehmen der deutschen Automobilindustrie einen Rekordumsatz von rund 564 Milliarden Euro. Die Verkaufszahlen für Autos in der EU sind im April um knapp 14 Prozent gestiegen, das teilte der europäische Branchenverband mit.
Wie viele Autos bauen deutsche Firmen?
In Deutschland wurden 2023 insgesamt 4,1 Millionen Pkw neu gebaut. Zusätzlich wurden rund 10 Millionen Pkw deutscher Konzernmarken im Ausland produziert. Die Fahrzeugfertigung erfordert den Zukauf von verschiedensten Teilen, Komponenten und Rohstoffen, sodass auch Branchen, die vordergründig wenig mit dem Automobilbau zu tun haben, an der Herstellung von Kraftfahrzeugen beteiligt sind und davon profitieren.
Welche Rolle spielen Exporte?
Deutschlands Automobilindustrie ist ein Schwergewicht im internationalen Handel. Rund 76 Prozent der in Deutschland gefertigten Pkw wurden 2023 exportiert. Der Export von Fahrzeugen und Fahrzeugteilen stieg 2023 um zehn Prozent gegenüber 2022. Fahrzeuge „Made in Germany“ sind gefragt, was sich in den starken Exportzahlen widerspiegelt.
Welche Herausforderungen gibt es?
Die Automobilindustrie steht vor dem größten Wandel in ihrer Geschichte: Umweltauflagen, der Wandel hin zur Elektromobilität und der zunehmende internationale Wettbewerb fordern Hersteller heraus und machen Innovationen sowie eine Anpassung der Geschäftsmodelle notwendig. Den Elektroautos soll die Zukunft gehören, doch noch sind sie nicht besonders gefragt. Im Monat März 2024 wurden nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) fast 264.000 Pkw neu in Deutschland zugelassen – davon 31.400 Elektroautos. Das entspricht einem Rückgang von fast 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Wer sich gerade nach einem neuen Auto umsieht, entscheidet sich immer noch gerne für einen klassischen Verbrenner. Mit 38 Prozent waren die meisten Neuzulassungen tatsächlich Benziner. Der Anteil an Dieselantrieben lag bei etwa 18 Prozent. So schnell werden Verbrennungsmotoren auf Deutschlands Straßen also vermutlich nicht verschwinden – auch weil die Bundesregierung Ende vergangenen Jahres die Förderung von privaten E-Autos überraschend beendet hat. Außerdem sammelt sich in den nächsten Jahren ein riesiger Altbestand an Benzinern an.
Warum werden Autos immer schwerer?
Das KBA listet nur noch zwei Modellreihen unter 1.000 Kilo: Die Kleinwagen Mitsubishi Mirage mit 954 Kilo und Suzuki Ignis mit 971 Kilo. Noch 2022 führte das KBA übrigens vier Modellreihen unter einer Tonne, vor zehn Jahren sogar noch 15. Noch 2013 lag das Durchschnittsgewicht bei 1.475 Kilo - 2023 waren es 1.696 Kilo. Hinter der Entwicklung stehen mehrere Treiber: Zum einen sind besonders kleine Autos für die Hersteller weniger attraktiv, weil sie typischerweise niedrigere Margen abwerfen. Dementsprechend ist das Angebot gesunken. Dagegen boomen SUV und Geländewagen, die durch ihre Bauart in der Regel schwerer sind als vergleichbare Autos mit flacherer Karosserie.
Und auch der steigende Einsatz von Sicherheits- und Assistenzsystemen sowie der Bequemlichkeit dienenden Gadgets trägt zur Entwicklung bei. Besonders stark machen sich hier aber Hybride und vor allem reine E-Autos bemerkbar, die tendenziell schwerer sind. Die großen Batterien der reinen Stromer beziehungsweise der zusätzliche Elektromotor und die kleineren Batterien der Hybride sind alles andere als leicht. Reine Elektroautos sucht man unter einer Tonne jedenfalls vergeblich. Zwar gibt es auch Fortschritte im Leichtbau. Diese können die Gewichtszunahme aber nicht ausgleichen.