Der Austausch der alten Heiztechnik gegen eine neue Heizung lohnt sich, denn sie birgt ein enormes Sparpotenzial. Moderne Heizkessel passen ihre Leistung dem Wärmebedarf an und verbrauchen nur noch halb so viel Energie.
Moderne Heizkessel nutzen den Brennstoff effektiver
Im Schnitt sind alte Heizungen in Deutschland mehr als 20 Jahre alt. Da ist jedem klar, dass der Heizkessel in so einem Alter weder energieeffizient noch zuverlässig arbeitet. Deshalb raten Experten zu einer neuen Heizung, wenn der Heizkessel schon länger als 15 Jahre in Betrieb ist. Das lohnt sich nicht nur, weil weniger Reparaturen anfallen, sondern spart auch Heizkosten. Denn ein moderner Heizkessel nutzt den Brennstoff effektiver.
Bei einer Erneuerung der Heizung haben Hausbesitzer die Qual der Wahl. Sie können mit der neuen Heizung bei ihrem gewohnten Brennstoff bleiben und die Gasheizung oder Ölheizung auf neueste Technik umrüsten, oder auf erneuerbare Energien setzen wie bei Pelletheizung, Scheitholzheizung, Hackschnitzelheizung und Wärmepumpe. Besonders das Heizen mit Holz ist für viele Hausbesitzer in den vergangenen Jahren wieder attraktiv geworden. Ein Überblick über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Energieträger hilft bei der Entscheidungsfindung. Besonders schwer haben es Hausbesitzer mit Nachtspeicherheizung. Sie kämpfen mit hohen Stromkosten, aber auch der Umstieg auf ein anderes Heizsystem ist aufwändig und teuer.
Zukunftsfähig heizen
Bei der Auswahl der neuen Heizung sollten Eigentümer erneuerbaren Energien den Vorzug geben! Mit der zukunftsfähigen Heiztechnik heizen sie klimaschonend und kostensparend. Die Ölheizung wird dagegen auf lange Sicht unwirtschaftlich werden, auch die Gasheizung ist nicht mehr so attraktiv - dafür sorgt der CO2-Preis für fossile Brennstoffe.
Nicht immer muss es eine „alles-oder-nichts-Lösung“ sein
Hybridheizung bringt fossile Brennstoffe und erneuerbare Energien unter einen Hut. Denn fossile Brennstoffe und erneuerbare Energien lassen sich bei der Heizungsmodernisierung perfekt kombinieren. Der Klassiker ist zum Beispiel eine Gasheizung oder Ölheizung mit Solarthermie-Anlage zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung. Experten sprechen dann von einer Hybridheizung. Das heißt nichts anderes, als dass das Heizungssystem mehrere Wärmequellen nutzt. Warum also nicht Gasheizung mit Solarthermie und Kaminofen kombinieren oder Ölheizung mit Pelletofen? Genauso ist eine Luft-/Wasser-Wärmepumpe plus Gasheizung möglich. Das interessante an der Hybridheizung für Hausbesitzer: Das ganze Heizungssystem kann nach und nach aufgebaut werden. Grundlage ist nur eine vorausschauende Planung. Denn Herzstück der Hybridheizung ist ein Pufferspeicher, an den alle Heizungsbestandteile Wärme abgeben. Und damit sie das auch können, müssen ausreichend Anschlüsse am Speicher eingeplant werden. Wenn im Haus also ausreichend Platz für den Pufferspeicher da ist (ein 750-Liter-Speicher ist mannshoch und benötigt ungefähr einen Quadratmeter Fläche) kann es direkt losgehen mit dem Konzept Hybridheizung.
Digitale Heizung ist Lösung der Zukunft
Digitale Technik hält auch im Heizungskeller Einzug. Über WLAN lassen sich alle Komponenten im Haus, die Energie erzeugen oder verbrauchen, miteinander vernetzen - von der Wärmepumpe samt Photovoltaik-Anlage über die Waschmaschine bis hin zum Elektroauto. Ein Energiemanager - auch Home Energy Management System (HEMS) genannt - regelt das Zusammenspiel. Ist zum Beispiel gerade viel einer Solarstrom vorhanden, wird die Wärmepumpe mit Strom aus der Solaranlage betrieben. Besteht aktuell kein Bedarf für Heizung oder Warmwasser, kann der Strom auf Vorrat gespeichert werden. Auf diese Weise können Hausbesitzer kostensparend und umweltfreundlich Energie erzeugen und sich zugleich unabhängiger von Strom- oder Brennstofflieferanten machen.
Heizungsoptimierung ist kleine Lösung zum Heizkosten sparen
Wenn der Heizkessel erst einige Jahre auf dem Buckel hat, lohnt es sich, das Heizungssystem optimieren zu lassen. So sorgt ein hydraulischer Abgleich der Heizung für eine optimale Wärmeverteilung und eingesparte Heizkosten. Unbedingt zu empfehlen ist der hydraulische Abgleich nach der fachgerechten Dämmung von Dach, Fassade und Kellerdecke. Dann nämlich wird die Heizung auf die neue Situation im Haus eingestellt, so dass die Heizkostenersparnis wirklich realisiert werden kann. Die Kosten für einen hydraulischen Abgleich liegen bei einem Einfamilienhaus bei rund 500 Euro.
Neue Heizungspumpe erhöht Effizienz und spart Strom
Und auch einem großen Stromfresser können Hausbesitzer bei dieser Gelegenheit zu Leibe rücken: Alte Heizungspumpen können nämlich ziemlich unbemerkt die Stromkosten in die Höhe treiben, wenn sie in der Heizperiode rund um die Uhr laufen. Eine neue Hocheffizienzpumpe passt dagegen ihre Stromleistungsaufnahme den wechselnden Druckverhältnissen im Rohrnetz an. Werden die Thermostatventile zugedreht, sinkt die Leistung der Pumpe und damit der Stromverbrauch. Kommt dann noch eine Optimierung der Heizungsregelung dazu, läuft der Heizkessel wieder rund. Schon diese preiswerten Maßnahmen können zehn Prozent der Heizkosten einsparen. Sie machen sich in der Regel nach drei bis vier Jahren bezahlt.
Kosten und Förderung für die neue Heizung
Die Kosten für eine neue Heizung sind sehr unterschiedlich und hängen unter anderem davon ab, für welche Heiztechnik sich Hausbesitzer entscheiden und wie die baulichen Gegebenheiten sind. Die Investitionskosten für die Erneuerung der Heizung müssen Hausbesitzer aber nicht allein stemmen. KfW, BAFA, Kommunen und auch Energieversorger vergeben nämlich Förderung für die neue Heizung in Form von Zuschüssen und zinsgünstigen Darlehen.
Wer die Kosten für die Heizungserneuerung nicht aufbringen kann, aber trotzdem von moderner Technik profitieren möchte, kann auch über Contracting nachdenken - die Heizung also mieten.
Quelle: energie-fachberater.de