Anfang November, blauer Himmel mit sommerlich warmen Temperaturen - auf nach Istanbul.
Acht Mitglieder der Laufgruppe FunVorRun Witten hatten sich den 15-Kilometer-Lauf im Rahmen des 36. Istanbul-Marathon als Ziel gesetzt, 45.000 Teilnehmer insgesamt waren der Einladung gefolgt, darunter 5000 Marathonis. Das weltweit Einzigartige an diesem Lauf: der Weg führt von Asien nach Europa.
Im Flieger ging es für die Wittener auf Allerheiligen von Düsseldorf aus in die riesige Stadt am Bosporus. Mit Sel hatten sie einen Mann aus ihrer Gruppe engagieren können, der die Weltstadt von klein auf kannte und den Wittenern zumindest fünf Tage lang zeigen konnte. Und was gab es nicht alles in der türkischen Metropole zu sehen, in der zu römischen Zeiten Wagenrennen veranstaltet wurden, ägyptische Obelisken standen und heute noch unzählige Moscheen mit einer oft beeindruckenden Größe das Stadtbild prägen. Bekannt die Blaue Moschee, die berühmte Hagia Sophia mit seltenen christlichen Mosaiken und die unterirdischen Zisternen mit gewaltigen Säulen. Über 15 Mio. Einwohner übertreffen das Ruhrgebiet mit rd. 10 Mio. bei weitem. Die Stadt ächzt und stöhnt unter dem unbeschreiblichen Autoverkehr mit unzähligen Autos und Motorrädern, pausenloses Hupen inklusive.
Die FunVorRun-ler bummelten so stundenlang durch riesige Basare und genossen eine Schifffahrt, die auch unter der riesigen Bosporusbrücke als Verbindung der beiden Erdteile Asien und Europa hindurchführte – das Ziel der Läufer für den Sonntag. Aber auch Essen und Trinken und sogar ein Besuch bei einem Frisör kamen nicht zu kurz.
Sommerlauf im November
Am ersten Sonntag im November galt dann alle Aufmerksamkeit der FunVorRun-Läufer dem großen Ziel ihrer Reise, einmal zu Fuß von Asien nach Europa zu laufen. Die letzten Kilometer bis zum Start brachte sie eine große Fähre zum asiatischen Festland und nach einem kleinen Fußweg lag die Bosporusbrücke endlich vor ihnen. Sie wird übrigens nur für einen Tag im Jahr für den Fußgängerverkehr geöffnet. Und dann fiel auch endlich der Startschuss für ihre Startgruppe und das Teilnehmerfeld setzte sich bei blauem Himmel mit sommerlichen Temperaturen um 23 Grad in Bewegung.
Offensichtlich hatten unzählige weitere Teilnehmer nur das Ziel der fußläufigen Brückenüberquerung - egal wie: außergewöhnlich viele von ihnen legten das letzte Drittel der 15-km-Laufstrecke nur im Wanderschritt zurück.
Schnelle Füße hatte wieder Martin Muhr, der die 15 km inklusive 130 Höhenmeter in 1:29 Std. zurücklegte. Ihm folgten Silke und Marco Schönefeld (1:37), Matthias Dix, Andreas Giersberg und Petra Ortwein (1:42), Eva Kuypers-Berg (1:45) und Andrea Gelfarth, die das Lauferlebnis für die FunVorRun-Gruppe in 2:13 Std. abrundete. Für die meisten schloss sich am späten Nachmittag der Rückflug an, der die Feststellung in der Heimat folgte, wie ruhig es doch in der Ruhrstadt ist. dx