Saniert und modern ausgestattet: Förderschule öffnete interessierten Bürgern die Türen.
Theaterunterricht in Klassenstufe 6/7 der Förderschule Hiddinghausen.
Unterricht zum Miterleben in allen Klassen, Führungen durch die neuen Räume im frisch sanierten Gebäude und zahlreiche Ansprechpartner, die bereitwillig Auskunft gaben.
Rund 50 Elternpaare, Erzieher und interessierte Bürger haben den Tag der offenen Tür an der Förderschule Hiddinghausen des Ennepe-Ruhr-Kreises genutzt, um einen Einblick in das Schulleben zu erhalten.
Langsam, ganz langsam, breitet Dana ihre Arme aus und richtet den Blick zur Decke. Die Zwölfjährige spricht kein Wort, dennoch folgen alle gespannt ihren Bewegungen. Auf Danas Nase steckt ein roter Ball. Sie ist Schülerin der Klassenstufe 6/7 der Schule in Sprockhövel und lernt im Theaterunterricht, wie man als Clown die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich zieht. Davon, dass ihr an diesem Tag nicht nur Lehrerinnen und Mitschüler, sondern auch interessierte Mütter, Väter und pädagogische Fachkräfte zuschauen, lässt Dana sich weder einschüchtern noch ablenken.
Richtiger Lernort?
„Die Wahl der Schule ist eine wichtige Entscheidung, die sich die Eltern nicht leichtmachen“, weiß Schulleiterin Britta Hein. Der Tag der offenen Tür sei ein Angebot, sich einen ersten Eindruck zu verschaffen. „Bevor ein Kind hier angemeldet wird, führen wir intensive Gespräche, um individuell festzustellen: Ist das hier der richtige Lernort oder braucht das Kind eine andere Förderung?“
Die Schule in Kreisträgerschaft, die den Förderschwerpunkt geistige Entwicklung hat, wird derzeit von rund 150 Kindern und Jugendlichen besucht. Sie verteilen sich auf die Jahrgangsstufen 1 bis 13, wobei jede Klasse aus maximal 13 Jungen und Mädchen besteht. Melissa ist Schülersprecherin und besucht die 11. Klasse. Gemeinsam mit ihrem Lehrer Benjamin Fink und Klassenkamerad David führte sie Besucher über das Schulgelände. Im Fokus stand dabei das B-Gebäude, in dem seit Beginn dieses Schuljahres nach zweijähriger Sanierungs- und Modernisierungsphase wieder die Klassen fünf bis zwölf unterrichtet werden – während der Bauarbeiten hatte der Unterricht für diese Schüler in der ehemaligen Grundschule Schmandbruch in Wetter (Ruhr) stattgefunden.
Stolz präsentierten die beiden Jugendlichen die neuen, vergrößerten und besser ausgestatteten Klassenräume sowie Fachräume wie die Lehrküche, den Werkraum und den Rhythmikraum. Auch die an das B-Gebäude angegliederte Trainingswohnung durften die Besucher sich anschauen. In ihr wird die Abschlussklasse intensiv darauf vorbereitet, nach der Schulzeit so eigenständig wie möglich ihren Alltag gestalten zu können.
„Wir haben hier andere Bedürfnisse als Regelschulen, weil jeder ganz individuell gefördert wird“, erklärt Schulleiterin Britta Hein. Die neuen Räume böten nun ausreichend Platz und die nötige Ausstattung, damit auch in Kleingruppen oder mit einzelnen Schülern gearbeitet werden könne. Ebenso profitierten Lehrkräfte und Schüler von neuem Mobiliar und der Ausstattung mit zusätzlichen Medien wie interaktiven Displays für jeden Klassenraum. „So haben wir jetzt die Mittel, unser pädagogisches Konzept noch einmal ganz anders zu fahren“, freut sich Hein.
Stichwort Umbau und Sanierung:
Ausgangspunkt für die Arbeiten am B-Gebäude der Förderschule war eine Verbesserung des Brandschutzes. Dafür investierte der Ennepe-Ruhr-Kreis unter anderem in eine neue Meldeanlage, ließ Baustoffe austauschen sowie Rauch- und Brandabschnitte einrichten. Parallel wurden die Räume neu auf den Bedarf der Schule zugeschnitten, sodass kaum ein Stein auf dem anderen blieb: neue Wände, Decken, Böden und Türen wurden eingebaut. Ebenso wurden die Sanitäranlagen, die Haustechnik und die Ausstattung modernisiert. Mit Fördermitteln des Bundes wurde das Gebäude zudem energetisch saniert, erhielt unter anderem eine neue Außendämmung und neue Fenster.