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3 regionale Informationen zu Ukraine und Fluchthilfe

04.03.2022: Drei Nachrichten gebündelt zur Krise...

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Hilfsorganisationen können jederzeit große Mengen Kleidung für Ukraine-Flüchtlinge liefern

Deutsche Rotes Kreuz, Malteser Hilfsdienst und Caritas im Ennepe-Ruhr[1]Kreis haben sich mit Blick auf die täglich neue Lage abgestimmt. Aktuell bitten sie die Menschen, ihre Kleiderspenden noch zurückzuhalten oder die Sammelcontainer zu nutzen. Sowohl für Krisenhilfe vor Ort in Polen, Rumänien und Slowenien als auch für Ukrainer, die nach Hattingen, Schwelm und in andere Städte des Kreises kommen, sind die Kleiderkammern gut gefüllt.

Ennepe-Ruhr-Kreis/Hattingen/Schwelm, 02.03.2022. Angesichts des Leids in der Ukraine verzeichnen die Hilfsorganisationen eine große Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung. Sachspenden, vor allem Bekleidung, werden vielfältig angeboten. Das Deutsche Rote Kreuz, der Malteser Hilfsdienst und die Caritas sammeln gemeinsam mit der AHE GmbH im Ennepe-Ruhr-Kreis über das System der roten Container die Altkleider.

Auch wenn jeder jetzt sofort helfen möchte, aktuell ist es entscheidend, das Gesuchte passgenau an den richtigen Ort zu bringen. Die Organisationen arbeiten hierzu mit dem Internationalen Roten Kreuz, Malteser International und Caritas International zusammen. Die Profis für Not- und Krisenhilfe wiederum arbeiten in der Ukraine und den Nachbarstaaten mit den örtlichen Haupt- und Ehrenamtlichen zusammen.

Die Lage in den betroffenen Regionen verändert sich aktuell täglich. Noch melden die Partner in Polen, Rumänien und Slowenien jedoch, die Situation selbst kontrollieren zu können. „Gerade in den Nachbarländern ist die Bereitschaft, der Ukraine zu helfen, riesengroß“, berichtet Thomas Hanschen, Geschäftsführer der Malteser.

Zum jetzigen Zeitpunkt planen die Organisationen keine eigenen Hilfsgütertransporte aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis heraus. „Über die professionelle Sortierung der Bekleidung aus den Containern wären wir jedoch in der Lage, kurzfristig, auch große Mengen Bekleidung auf Bestellung liefern zu können“, hebt Johannes Einig, Geschäftsführer der AHE GmbH hervor.

Für ankommende Flüchtlinge aus der Ukraine in den Ennepe-Ruhr-Kreis seien die Kleiderkammern der Wohlfahrtsverbände gut ausgestattet, berichten Lutz Heuser vom DRK und Dominik Spanke von der Caritas Ennepe-Ruhr. Durch Corona konnte weniger Beleidung ausgegeben werden als gespendet wurde. Daher sind auch die Lager aktuell gefüllt.

Die Verantwortlichen bitten daher die Bürgerinnen und Bürger noch um Geduld. „Halten Sie Ihre Kleiderspenden bitte noch zurück oder nutzen Sie unsere Sammelcontainer“, lautet die Bitte, die Lutz Heuser für alle zusammenfasst.

Kasten: Schnelle Hilfe ist über die Spendenkonten der internationalen Hilfsorganisationen möglich: Caritas international

IBAN: DE88 6602 0500 0202 0202 02

BIC: BFSWDE33KRL

Deutsches Rotes Kreuz

IBAN: DE63370205000005023307

BIC: BFSWDE33XXX

Malteser International

IBAN: DE103 70601201201200012

BIC: GENODED1PA7

Krieg in der Ukraine: Entsetzen und Welle der Hilfsbereitschaft

Ein Angriffskrieg in Europa, Bombenterror gegen unschuldige Menschen und das - nimmt man die ukrainischen Großstädte Kiew und Charkiw als Entfernungsmaßstab - weniger als 2.000 Kilometer vom Ennepe-Ruhr-Kreis entfernt.

Die Erschütterung über das damit verbundene Leid für Millionen Ukrainer sowie das Entsetzen über die Attacke auf grundlegende europäische Werte und die Demokratie waren auch in der Videokonferenz zu spüren, in der sich Landrat Olaf Schade heute mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern der neun Städte des Ennepe-Ruhr-Kreises über die Lage ausgetauscht hat. Alle Beteiligten waren sich in der Verurteilung des russischen Angriffs und der Solidarität mit dem ukrainischen Volk einig.

Als "großartig" lobten die Verwaltungsleitungen die Reaktionen der Bürgerinnen und Bürger vor Ort. Sie seien nicht nur auf die Straße gegangen, um klare Botschaften der Solidarität zu senden. Sie seien wie bei ähnlichen Ereignissen in den letzten Jahren auch extrem hilfsbereit.

Die größte Herausforderung sehen die Verantwortlichen in Kreishaus und Rathäusern derzeit darin, dass nur schwer abzuschätzen ist, was genau auf sie zukommen wird. Unabhängig davon werde aber überall das vorbereitet, was vorbereitet werden könne. Hierzu zählen beispielsweise die Suche nach und das Einrichten von Unterkünften, das Klären von Ansprechpartnern sowie Vieles rund um Betreuen und Verpflegen.

Damit die Hilfsangebote der Bürger möglichst zielgerichtet und bedarfsorientiert gestaltet werden können, sollten diese sich an folgenden Punkten orientieren:

Sachspenden sind nach übereinstimmender Einschätzung vieler Akteure aktuell nicht erforderlich. Derzeit gelingt es den primären Zielstaaten der Geflüchteten augenscheinlich, diese ausreichend zu versorgen. Bereits angelaufene Sammelaktionen können und sollen natürlich fortgesetzt werden. Jeder der helfen möchte, sollte seinen Fokus aber vor allem auf eine Geldspende legen. Adressaten hierfür sind die bekannten Hilfsorganisationen.

Fahrten an die ukrainische Grenze, die das Ziel haben, selbstständig Flüchtlinge anzusprechen und in den Kreis zu transportieren, sollten aufgrund der unübersichtlichen Situation nicht unternommen werden. Hier sei es sinnvoller, dem gängigen Verfahren Vorrang zu geben: Ankommende Flüchtlinge werden an den jeweiligen Landesgrenzen in Empfang genommen und registriert, ihre Unterbringung wird ebenfalls organisiert.

Abhängig von der weiteren Entwicklung würden die Europäische Union, der Bund und das Land NRW notwendige Regelungen treffen, um ein geordnetes Verfahren möglich zu machen. Bis es soweit ist, rechnen die Verantwortlichen im Ennepe-Ruhr-Kreis mit Einzelpersonen, Familien oder kleinen Gruppen, die aufgrund von privaten Beziehungen aus der Ukraine direkt in den Kreis kommen.

"Sie sind hier ebenso willkommen wie diejenigen, die in den nächsten Wochen und wohl auch Monaten noch Zuflucht bei uns suchen werden", betonen der Landrat sowie die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister. Damit verbinden sie mit Blick auf die vermutlich steigende Zahl von Flüchtlingen den vorbeugenden Aufruf: "Wenn Sie privat Unterbringungsmöglichkeiten für geflüchtete Familien haben, melden Sie diese gerne bereits jetzt. Ansprechpartner ist Ihre Stadtverwaltung."

Ergänzung:

Bereits vergangene Woche wurde ein Aufruf in Sprockhövel gestartet, ob Personen Wohnungen im Stadtgebiet Sprockhövel zur Unterbringung von Geflüchteten bereitstellen können. Weitere Hilfsangebote werden nun gesucht:

Um das ehrenamtliche Engagement seitens der Bürgerinnen und Bürger gebündelt zu koordinieren, bittet die Stadt Sprockhövel darum, die Hilfsangebote über das Online-Formular auf der Internetseite der Stadt Sprockhövel zu melden. Gesucht werden weiterhin Unterbringungsmöglichkeiten sowie mögliche Sprachvermittlerinnen und –vermittler, die ukrainisch oder russisch sprechen. Wir bedanken uns vorab vielmals für Ihr Engagement!

Die Ausländerbehörde des Ennepe-Ruhr-Kreises - zuständig für alle Städte außer Witten - bekommt derzeit erste Fragen von Angehörigen ukrainischer Staatsbürger und weist deshalb auf die aktuell geltenden Regeln hin: Ukrainische Staatsangehörige mit biometrischem Pass können visumsfrei in die Europäische Union, also auch nach Deutschland, einreisen. Sie dürfen sich hier drei Monate lang visumsfrei aufhalten. Anschließend können sie mit Hinweis auf die Lage in der Ukraine bei der Ausländerbehörde ein Visum für weitere 90 Tage beantragen. Das Visum berechtigt nicht zur Erwerbstätigkeit. Auch die Inanspruchnahme von öffentlichen Leistungen ist nicht möglich.

Bestandteile dieser Regeln könnten sich sehr zeitnah ändern. So wird erstmalig in der Geschichte zurzeit auf europäischer Ebene über das Aktivieren der sogenannten "Flüchtlingsmassenzustrom-Richtlinie" verhandelt. Mit ihr könnten Flüchtlinge aus Kriegs- oder Bürgerkriegsgebieten zum vorübergehenden Schutz europaweit Aufenthaltstitel für bis zu drei Jahre erhalten.

Ebenfalls diskutiert werden zudem Fragen rund um das Recht auf öffentliche Leistungen und auf Erwerbstätigkeit.

Solidarität mit Kriegsopfern

hwg unterstützt Menschen aus der Ukraine

Die hwg drückt ihre Solidarität mit den Bürgerinnen und Bürgern der Ukraine aus. Die Genossenschaft ruft ihre Mitglieder auf, im Rahmen der Aktion „PACK MIT AN – PACK MIT EIN“ Pakete für die Menschen in der Ukraine zu packen. Sie werden vom Verein „Gesellschaft Bochum – Donezk e.V.“ in die Ukraine gebracht. Eine aktuelle Liste der benötigten Artikel und Lebensmittel steht im Internet https://www.bochum-donezk.de/images/stories/PDF/Lebensmittelpaket.pdf zur Verfügung. Gebraucht werden auch Decken, Schlafsäcke, warme Kleidung, Babynahrung, Powerbanks, Faltbetten, Generatoren, Taschenlampen, Helme und medizinische Hilfe. „Die Pakete und Sachspenden können in unserem Verwaltungsgebäude abgegeben werden. Unsere Mitglieder können sich auch bei uns melden, damit wir die Pakete abholen“, erläutert Dr. David Wilde, Vorstand der hwg. Zur Abholung in Hattingen melden sich hwg-Mitglieder bitte unter 02324 5009-0.

hwg spendet 12.500 Euro

Darüber hinaus spendet die hwg 12.500 Euro an fünf Hilfsprojekte für die Ukraine: UNICEF, International Rescue Committee (IRC) Deutschland, Malteser, SOS Kinderdörfer sowie den Verein „Gesellschaft Bochum – Donezk e.V.“. „Noch vor wenigen Tagen hätten wir uns alle ein solches Szenario mitten in Europa nicht vorstellen können“, so Wilde. „Das Schicksal der Menschen in der Ukraine ist schockierend, nun ist europäische Nachbarschaftshilfe gefragt.“ Über die Geldspende hinaus stellt die hwg freie Wohnungen für Geflüchtete aus der Ukraine zur Verfügung. Dazu steht die Genossenschaft bereits in Kontakt mit der Stadt Hattingen.