Das ca. 1900 erbaute Herbeder Rathaus diente den Herbeder Bürgern bis zur Eingemeindung nach Witten (1975) als zentraler Verwaltungsstandort...
Das ca. 1900 erbaute Herbeder Rathaus diente den Herbeder Bürgern bis zur Eingemeindung nach Witten (1975) als zentraler Verwaltungsstandort. In der anschließenden Ruhephase beherbergte das ehemalige Rathaus die Stadtbücherei, eine Polizeistation und gemeinnützige Vereine wie den DLRG und den Heimatverein Herbede. Im Jahr 2008 entschloss sich die Stadt Witten, das denkmalgeschützte Gebäude unter der Bedingung einer langfristigen wertigen Nutzung zu veräußern.
Die in der Schweerstraße unter beengten Bedingungen arbeitenden Hausärzte Dr. Michael Mönks und Dr. Arne Meinshausen schlossen sich zusammen mit dem Wittener Investor Markus Bürger, das Herbeder Rathaus aufwändig zu sanieren und in ein wohnortnahes medizinisches Versorgungszentrum umzuwandeln.
Es war relativ einfach, die benötigten Medizinversorger zu überzeugen, gemeinsam in verzahnter Zusammenarbeit die ambulante Medizinversorgung sicherzustellen. Zunächst wurde eine Wittener Kinderarztpraxis in die Hausarztpraxis integriert. Für die fachärztliche Versorgung konnten gewonnen werden: die Gynäkologiepraxis Dr. Petra Strotmann, die HNO-Praxis Dr. Ulrich Kolbe, die Dermatologiepraxis Dr. Ulrich Klein/Dr. Volker Harff, die Lungenarztpraxis Dr. Karl-Heinz Franz/Dr. Uwe Weber und die Gastroenterologiepraxis Dr. Corinna Traska/Dr. Guido Renvert.
Vervollständigt wurde das medizinische Angebot durch die Physiotherapiepraxis Birgit Brocksieper, die Ergotherapiepraxis Anke Hein (vormals Meile), die Psychotherapiepraxis Birgit Wolk-Schmoock und seit Kurzem durch den ambulanten Pflegedienst St. Joseph. Die pharmazeutische Versorgung wird von der See-Apotheke durch Apotheker Andreas Yowakim sichergestellt, die von ihrem alten Stammplatz an der Meesmannstraße ins Rathaus umzog.
„Das Ganze war ein risikoreiches Mammutprojekt“, berichtet Allgemeinmediziner Dr. Arne Meinshausen, „das gut erhaltene Gebäude musste für die Aufnahme der vielen Praxen komplett umgestaltet und entkernt werden. Unter Beachtung von Denkmalschutz und Brandschutz mussten viele Stützen, Träger und Wände eingebaut und alle Leitungen, Fenster und Türen erneuert werden.“ „Die Unterbringung aller Medizinanbieter bei gleichzeitiger Einhaltung einer kompletten Barrierefreiheit im ganzen Gebäude war eine schwer lösbare Aufgabe“, sagt Allgemeinmediziner Dr. Michael Mönks, „es musste zusätzlich ein dreigeschossiger Anbau und ein neuer Eingangsbereich mit Liegend-Aufzug hochgezogen werden.“
Am 13. Dezember 2010 war es dann so weit: das jetzt „Rathaus der Medizin“ genannte ehemalige Amtshaus eröffnete mit großer Anteilnahme der Bevölkerung den Betrieb. Unter den strengen Augen des Denkmalschutzes war aus dem wunderschönen alten Gebäude ein regionales medizinisches Vollversorgungszentrum geworden.
Von Anfang an wurde das Medizinzentrum von der Bevölkerung sehr gut angenommen. „Bis heute können wir einen stetigen Zuwachs beobachten, ein deutlicher Hinweis für das Vertrauen in unsere Versorgungsstrukturen“, sagt Dr. Meinshausen. „Nicht nur die Herbeder schätzen die wohnortnahe medizinische Vollversorgung,“ ergänzt Dr. Mönks, „ viele Patienten kommen auch aus den umliegenden Städten und nutzen sowohl das medizinische, als auch das im Umfeld neu entstandene Versorgungsangebot“.
Nach 10 erfolgreichen Jahren bedankt sich das Rathaus der Medizin bei der Bevölkerung für das entgegengebrachte Vertrauen sowie bei allen Mitarbeitern für den unermüdlichen Einsatz für das Medizinzentrum.Dr. Arne Meinshausen, Dr. Michael Mönks, Markus Bürger