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Natur & Garten

Naturschutz im Kreisgebiet

Ranger weisen auf Verhaltensregeln hin...

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Ranger: Landrat Olaf Schade, die Ranger Dirk Bruszies und Michael Zielkowski, Carla Paul und Thomas Kämmerling von RVR Ruhr Grün und Marco Heimhardt, Leiter des Fachbereichs Bürgerdienste und Stadtentwicklung bei der Stadt Ennepetal, trafen sich am Rande eines Ranger-Einsatzgebietes vor dem Nationalen Naturmonument Kluterthöhle in Ennepetal. Foto: UvK // Ennepe-Ruhr-Kreis

Lärm, Müll, freilaufende Hunde und querfeldein fahrende Mountainbiker: Wo besonders viele Menschen Erholung in Naturschutzgebieten suchen, kommt es immer wieder auch zu Regelverstößen. Zum Schutz der Tiere und Pflanzen setzt der Ennepe-Ruhr-Kreis seit Oktober Ranger des RVR-Eigenbetriebs Ruhr Grün ein, die Waldbesucher bei Fehlverhalten ansprechen. „Wir haben im Ennepe-Ruhr-Kreis sehr schöne Natur, gleichzeitig ist unsere Region dicht besiedelt. Es ist gut und wichtig, dass die Menschen die Wälder zur Erholung nutzen. Aber ohne Rücksicht geht es nicht“, erklärt Landrat Olaf Schade das Konfliktpotenzial. Der Kreistag hatte deshalb im Juni beschlossen, das Ranger-Modell des Regionalverbands Ruhr auch im Kreisgebiet einzuführen.
Die Ranger sind Forstwirte und Forstwirtschaftsmeister mit der Zusatzausbildung Natur- und Landschaftspfleger, die auf RVR-eigenen Flächen zum Teil schon seit Jahrzehnten im Einsatz sind. Im Kreisgebiet sind sie zunächst an 51 Tagen pro Jahr als Zweier-Teams in acht ausgewählten Naturschutzgebieten unterwegs – mal wochentags, mal am Wochenende und an Feiertagen, mal tagsüber und mal in den späten Abendstunden. Wann immer sie Verstöße beobachten, sprechen sie die Waldbesucher direkt an.
„Dafür sind alle Ranger psychologisch geschult. Ihr Ansatz ist freundlich und positiv, sie klären über die Verhaltensregeln in Naturschutzgebieten und ihre Hintergründe auf“, erläutert Thomas Kämmerling, Betriebsleiter bei RVR Ruhr Grün. „In den allermeisten Fällen sei dieses Vorgehen erfolgreich“, berichtet Ranger Michael Zielkowski aus seiner langjährigen Erfahrung. „Mehr als 90 Prozent der Leute signalisieren uns Verständnis und Einsicht. Oftmals ist es den Waldbesuchern gar nicht bewusst, dass sie sich in einem Naturschutzgebiet befinden und welche Regeln dort gelten.“
Die Erfahrungen, die die Ranger im Ennepe-Ruhr-Kreis sammeln, teilen sie mit der Unteren Naturschutzbehörde und den Ordnungsämtern der kreisangehörigen Städte. So können die Ordnungsämter ihre Kontrollen zum Beispiel auf Bereiche ausweiten, die die Ranger bei ihren Einsätzen als neue Hotspots ausmachen. Oder es können zusätzliche Schilder aufgestellt werden, die auf die Regelungen in Naturschutzgebieten hinweisen. „Wir erhoffen uns allein schon von der Präsenz der Ranger Verbesserungen“, sagt Henning Rothstein, Leiter des Bereichs Landschaftsplanung, -entwicklung und -schutz beim Kreis. „Natürlich können sie nicht immer und überall gleichzeitig vor Ort sein. Aber sie ergänzen die Kontrollen der Ordnungsämter, der Unteren Naturschutzbehörde und die Präsenz der ehrenamtlich tätigen Naturschutzwacht. So hoffen wir, die bisherige Lücke ein Stück weiter zu schließen.“

Stichwort Einsatzgebiete
Im Ennepe-Ruhr-Kreis gibt es insgesamt 31 Naturschutzgebiete auf 1.600 Hektar und 65 Landschaftsschutzgebiete auf 25.000 Hektar. In acht besonders stark frequentierten Bereichen sind die Ranger unterwegs: Naturschutzgebiet Elbschebachtal / Bommerholz in Witten und Wetter. Naturschutzgebiet Hardenstein und Muttental in Witten. Ruhr­aue Hattingen-Winz. Elfringhauser Schweiz in Hattingen und Sprockhövel. Naturschutzgebiet Kluterthöhle in Ennepetal. Naturschutzgebiete Brambecke und Wupperschleife Bilstein-Deipenbecke in Schwelm. Naturschutzgebiet „Alte Ruhr / Katzenstein“ in Hattingen.
Naturschutzgebiet Felsen am Harkortsee in Herdecke und Wetter. pen